Duisburg. .
Messen sind Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, insofern stand die Immobilienmesse Expo Real in München in diesem Jahr aus Duisburger Sicht besonders im Fokus nach mehr als einem Jahr tatsächlichen und gefühlten Stillstandes infolge der Loveparade-Katastrophe.
Nach drei turbulenten Tagen an der Isar lässt sich konstatieren, dass Duisburg wieder am Start ist: Projekte wurden reihenweise der Immobilienwelt nahegebracht von Wohnen und Arbeiten in Wedau bis Factory Outlet in Hamborn beispielsweise, und ein besonderer Schwerpunkt war die Innenstadt mit dem geplanten Wohnviertel „Mercator-Quartier“ und dem ausgedehnten Bürostandort zwischen Hauptbahnhof und künftigen Möbelzentrum.
Das Interesse der Branche an Duisburger Vorhaben sei groß, war allenthalben zu hören – so weit, so gut.
Sicherheit über die künftige Entwicklung bringen indes nicht Pläne, sondern erst deren Umsetzung. An der Entschlossenheit eines Kurt Krieger, sein riesiges Möbelzentrum zu bauen, ist nicht zu zweifeln. Doch ob aus den Büroplänen im Umfeld etwas wird, können erst anrollende Bagger und Betonmischer belegen. Pläne und Projektionen schaffen keine Arbeitsplätze, zahlen keine Gewerbesteuer.
Planungs- und Baubehörden, Wirtschaftsförderer wie Innenstadtentwickler sind jetzt gefordert, Investitionswillen zu fördern und zügig alle Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass wieder Bewegung in die Stadt kommt.
Auch die Politik ist gefordert: Die Vakanzen an der Spitze von Planungsdezernat und Planungsamt verunsichern Investoren, die wissen wollen, in welche Richtung sich die künftige Duisburger Stadtentwicklung bewegt. Bei den anstehenden Personalentscheidungen auch nur aufs Parteibuch zu schielen, wäre unverantwortlich.