Duisburg. .
Hochmodische Kleider, elegante Schuhe, hochwertige Accessoires? Davon ist noch nichts zu sehen rund zehn Wochen vor Eröffnung der „Königsgalerie“ an Kuhstraße und Steinscher Gasse. Anpacken ist angesagt: Staub, Krach und 170 Männer, die anpacken.
„Auch zwei Wochen vor Eröffnung sieht’s nicht fertig aus“, sagt – aus Erfahrung gelassen – Bauleiter Jan Stapelmann, der für den Bauherrn Multi schon beim „Forum“-Bau an der Königstraße dabei war. Aber er ist zuversichtlich, dass letztlich alles nach Zeitplan läuft.
Ein Verhau von Gerüststreben und Holzplanken dominiert noch die Einkaufsmall, Strippen hängen aus allen Decken, Stapel von Blechkanälen für die Lüftung, Paletten mit Baustoffen aller Art, Ballen von Dämmmaterial, über allem eine Sinfonie für Bohrer, Schleifhexe, Säge und Hammer – und aus all dem soll Duisburgs neueste Einkaufsmeile werden.
„Hier wird’s nicht langweilig“
Nackte Stahlträger werden auf der Seite verkleidet, oben wird die wellenförmige Decke für die aufwendige Lichttechnik vorbereitet, unten die Tiefgarage saniert, auf der andere n Seite nehmen einzelne Läden schon ein wenig Gestalt an. Elektrotechnik, Brandmelder, Sprinkler, Rauchabzug, Estrich: Noch ist reichlich zu tun. „Hier wird’s nicht langweilig“, kommentiert Stapelmann das Treiben. Nachts übrigens auch nicht: Wachleute mit scharfen Hunden sind unterwegs, um Kabelklau und andere Diebereien zu verhindern.
Noch mehr Auftrieb wird’s in Kürze unterm neuen Dach der „Königsgalerie“ geben, wenn die einzelnen Mieter mit dem Ausbau ihrer Läden, Gaststätten, Büros oder Praxen beginnen.
50 Betriebe auf 17.000 Quadratmeter
Auf drei Etagen wird sich das Modehaus H&M ausbreiten, das bereits im „Forum“ vertreten ist. Wellensteyn zieht mit seinem Jackenangebot ein, weitere Textiler sind unter den Mietern. Das Schuhhaus Schlatholt am Sonnenwall ist dem Neubau gewichen und wird fast an gleicher Stelle einziehen. Mit Voswinkel zieht die Sportbranche in die Mall, ein Fitnessstudio und eine Zahnklinik werden ebenso Platz finden wie Gastronomie von Asia bis Speiseeis in den Eingangsbereichen am Sonnenwall und am Kuhtor. Dort sorgen künftig auch Rolltreppen für die bequeme Verbindung zwischen den Geschossen. Die ersten beiden sind vorwiegend für Läden und Gastronomie vorgesehen, ganz oben sind in erster Linie Büros geplant.
Königsgalerie Duisburg
Rund 50 Betriebe sollen’s insgesamt sein in der 17.000 Quadratmeter großen Einkaufsmeile. Alles, sagt Stapelmann, sei noch nicht vermietet, aber man habe bereits einen guten Stand erreicht.
An die einstige „Galeria“ erinnert im Inneren nichts mehr. Zwischendecken wurden zwischen Erdgeschoss und erster Etage eingezogen, wo einst der Blick ungehindert zum geschwungenen Glasdach schweifen konnte. Auch das Dach ist ein anderes: gerade und eine Etage tiefer angeordnet.
Die Goldene Krone: Kunstobjekt, Hingucker und Markenzeichen
Was für das „Forum“ die Goldene Leiter ist, soll für die „Königsgalerie“ die Goldene Krone werden: Kunstobjekt, Hingucker und Markenzeichen zugleich. Dort wo die Passagen vom Sonnenwall und von der Kuhstraße aufeinander treffen, soll sie von der Decke hängen, blattvergoldet, 2,50 Meter im Durchmesser und unterteilt in sieben Segmente. Jedes davon an einer Seilwinde hängend, die die Kronenteile so in Bewegung hält, dass das königliche XXL-Geschmeide jeweils zur vollen Stunde in voller Gänze glänzt.
Soweit die Zukunft, nun zur Vergangenheit: Dicke Bohlen decken im Boden der „Königsgalerie“ ab, was die Archäologen beim Bau freigelegt haben. Teile der mittelalterlichen Stadtmauer und eines Wehrturmes werden künftig sichtbar bleiben, abgedeckt durch Glas. Edelstahlplättchen im Boden der Mall sollen den weiteren Verlauf der alten Befestigung markieren.
