Duisburg. .
Mit großer Begeisterung wurde die Eröffnung des Hundertmeisters gesehen. Endlich ein Platz für die Freie Kulturszene. Die Idee, dass sich das Hundertmeister durch die Gastronomie möglichst selbst finanziert, war gut gedacht, aber realitätsfern.
Das allein reicht nicht, um einen Kulturbetrieb aufrecht zu erhalten. Jeder Gastronom ist doch froh darüber, wenn er von dem Betrieb seiner Gaststätte vernünftig leben kann. Ein verregneter Sommer ohne Biergartenbetrieb und die Probleme sind da.
Freie Szene braucht Zuschüsse der Öffentlichen Hand
Gerade in der Freien Szene gibt es eben ein Theaterstück, das nur von wenigen Zuschauern besucht wird, ein Konzert, das floppt, eine Ausstellung, die keine Sponsoren findet. Deshalb braucht die Freie Szene Zuschüsse der Öffentlichen Hand. Ohne sie ist sie ebenso wenig lebensfähig wie die Deutsche Oper am Rhein oder die Duisburger Philharmoniker. Wer bitteschön, käme auf die Idee, den Philharmonikern die Gastronomie im City-Palais zu überlassen, damit sie sich selbst finanzieren? Das wäre doch zu Recht als blanker Unsinn abgetan worden.
Wenn jetzt das Hundertmeister am Dellplatz schließt, darf die Förderung der Freien Szene nicht mit der Einrichtung verschwinden. Das wäre dann ein selbst produzierter Untergang der Freien Szene im „Hafen der Kulturhauptstadt“.