Duisburg. .
Die WAZ widmet sich bei ihrem nächsten Medizinforum am Mittwoch, 29. September, dem Thema Handchirurgie.
Karpaltunnelsyndrom, Rhizarthrose oder Dupytren-Erkrankung: So kompliziert sie sich lesen, die Erkrankungen an der Hand, so kompliziert und spezialisiert ist die gesamte Handchirurgie - welches Gliedmaß hat schon eine eigene Chirurgie. Was die Spezialisten an der Berufsgenossenschaftlichen Klinik in Großenbaum leisten, ist Thema des nächsten WAZ-Medizinforums am Mittwoch, 29. September, um 18 Uhr in der BGU.
27 Knochen zählt die Hand. Sehnen, Nerven, Gelenke liegen auf engstem Raum nebeneinander, machen die Hand zum filigranen Instrument. Kein Körperteil, das der Mensch am Tag öfter bewegt, auf das er angewiesen ist. Mit dem er arbeitet, greift, berührt und mit hochempfindlichen Tastsinnen spürt.
Die Handarbeit der Handchirurgie
Anruf unter 01802/40 40 72
Für das WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 29. September, um 18 Uhr in der Mehrzweckhalle der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik an der Großenbaumer Allee 250 können sich Interessierte ab sofort anmelden, um sich einen der Plätze zu sichern. Dazu genügt ein Anruf unter der WAZ-Hotline 01802/404072. Nach den Vorträgen besteht die Möglichkeit, Fragen an die Chirurgen zu stellen. Anschließend lassen sich die Ärzte bei einem kleinen Imbiss Zeit, um weitere persönliche Gespräche mit WAZ-Lesern zu führen.
Handarbeit ist auch das, was die Handchirurgie verrichtet. Hochspezialisiert sind die 13 Operateure der Klinik-Abteilung in der BGU – manch chirurgische Allgemein-Klinik an anderen Krankenhäusern zählt weniger Chirurgen am OP-Tisch. Und die BGU zählt zu den wenigen europaweit zertifizierten deutschen Hand-Trauma-Zentren. Knapp 2000 Operationen führt das Haus im Jahr durch. Ein Viertel sind oft spektakuläre Akut-Operationen etwa nach schweren Unfällen, Trümmerbrüchen oder Amputationen. Rund 1500 sind Wahleingriffe bei unterschiedlichsten Erkrankungen, die viele Menschen betreffen.
Erst vergangenes Wochenende stand Oberarzt Dr. Detlef Schreier zehn Stunden am Operationstisch: Trümmerbruch bei einem Motorradfahrer. Kaum ein Knochen, der heil geblieben war, alle mussten gerichtet, verschraubt, verdrahtet werden. Rund um die Uhr wird die Unfallklinik angefahren oder angeflogen, wenn Finger in der Kreißsäge landen oder die ganze Hand abgetrennt wurde.
Das Karpaltunnel-Syndrom
Die BGU-Handchirurgie wird an dem Mittwochabend ihre Unfallbehandlung vorstellen, die hoffentlich kein WAZ-Leser in Anspruch nehmen muss. Für viele Teilnehmer des Medizinforums wird interessant sein, was die Handchirurgie bei Erkrankungen leisten kann. An drei verbreiteten Beispielen wird sie dies vorstellen. So am Karpaltunnel-Syndrom, an dem viele Betroffene gerade im Alter schmerzhaft leiden, wenn der Mittelnerv der Hand eingeklemmt ist, sich dies zunächst mit Kribbeln und Taubheit bemerkbar macht. Für die Chirurgen ist dies ein Standard-Eingriff, bei dem das Band über dem Nerv gespalten wird und er dadurch wieder Raum hat. Wie’s genau geht, wird Dr. Viola Haferkamp erklären.
Die Rhizarthrose
Die Rhizarthrose ist die häufigste Arthrose-Erkrankung an der Hand und bedeutet den Verschleiß des Sattelgelenkes am Daumen. Helfen keine konservativen Behandlungen wie etwa Schienen, sind wieder Handchirurgen wie Dr. Rafael Engelke gefragt. Zu den Operationsmöglichkeiten, die er vorstellt, gehört u.a. die Entfernung eines Handwurzelknochens, des großen Vieleckbeins, und die Umleitung von Sehnen.
Die Dupytren-Kontraktur
Dritte häufige Erkrankung ist die Dupytren-Kontraktur. Hier sind häufiger Männer betroffen, wenn sich das Bindegewebe in der Innenhand verkürzt und dies zur Krummstellung von Fingern bis zur Krallenhand führen kann. Die Erkrankung macht sich im Anfangsstadium nur durch Verhärtungen und Knoten meist der Handflächen bemerkbar. Dr. Thomas Witte erklärt, wie der Chirurg die Stränge, die hart wie Drahtseile werden können, durchtrennt oder mit filigranen Längsschnitten komplett entfernt.
Wie gewohnt besteht im Anschluss der Vorträge in der Mehrzweckhalle der BGU an der Großenbaumer Allee die Möglichkeit, bei einem kleinen Imbiss auch persönliche Fragen an die Ärzte zu stellen.