Betriebsrat zuversichtlich: Kapitalerhöhung sichert die Arbeitsplätze in Buchholz
650 Mitarbeiter der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Buchholz können aufatmen. Nach Informationen unserer Zeitung hat die Gesellschafterversammlung gestern der nötigen Kapitalerhöhung zugestimmt. Der Geschäftsführer der Unfallklinik, Heinz-Josef Reker, wird die Mitarbeiter ammorgigen Mittwoch auf einer Betriebsversammlung über die Details informieren. „Die Angst umArbeitsplätze ist unbegründet”, versichert der Betriebsratsvorsitzende der Unfallklinik Hermann Casper auf der Nachfrage. In den letzten Wochen hatten sich viele Angestellte der Berufsgenossenschaftlichen Klinik Sorgen um ihre Stellen gemacht und dies unter anderem in mails an die Redaktion zum Ausdruck gebracht.
Wie konnte es zu diesen Unsicherheiten kommen? Dazu Hermann Casper: „In erster Linie belasten uns die umfangreichen Neu- und Umbauten.” Zur Erklärung: Seit 2002 wird die Unfallklinik permanent neu- und umgebaut, ein Ende der Baumaßnahmen ist erst 2012 in Sicht.
Der OP-Bereich mit dem Hubschrauberlandeplatz ist komplett erneuert und Ende 2006 in Betrieb genommen worden. Jetzt werden die Bettenhäuser umfangreich renoviert. Das älteste Gebäude auf dem Klinikgelände, das Backsteinhaus, stammt immerhin aus dem Jahr 1957. Alle Bäder sollen saniert, alle Zimmer neu ausgestattet werden. Im Rheha- Bereich sind neue, attraktive Einzel-Appartements geschaffen worden. Die Zahl der Krankenbetten bleibt stabil - nach wie vor können 289 Patienenten stationär aufgenommen werden.
"Bis 2012 ist erst einmal alles im grünen Bereich"
„Bis 2012 ist erst einmal alles im grünen Bereich”, schätzt der Betriebsrat die Lage ein. Dennoch muss weiterhin gespart werden - die Klinik beschäftigt heute 50 Mitarbeiter weniger als vor drei Jahren.
Die Unfallklinik muss sich wie andere Krankenhäuser auch mit Fallpauschalen begnügen, wenn Kassenpatienten behandelt werden. Immerhin werden rund 50 % der Patienten, die über die Berufsgenossenschaft versichert sind, weiterhin über Pflegepauschalen abgerechnet. In Zukunft sollen Kooperationen überlegt werden und Spezialgebiete wie zum Beispiel der Bereich der endoskopischen Operationen ausgebaut werden.
Dabei ist die medizinische Kompetenz der Ärzte und des Pflegepersonals unbestritten. Die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg hat sich seit ihrer Eröffnung 1957 zu einem der führenden Zentren für Unfallchirurgie und orthopädische Chirurgie in Deutschland entwickelt. Sie genießt einen hervorragenden Ruf. Schwerverletzte aus ganz NRW und ebenso bekannte Spitzensportler werden in Buchholz erfolgreich behandelt. Patienten, die von den Buchholzer Handchirurgen operiert werden wollen, müssen monatelange Wartezeiten in Kauf nehmen - Notfälle natürlich ausgeschlossen.