Duisburg.

Ein 39-jähriger Meidericher fühlte sich offenbar absolut im Recht, als er am 29. August 2010 bei der Arge Geld forderte.

Die Ansage, dass er keines bekäme und die Bitte, das Gebäude zu verlassen, verstand der Arbeitslose offenbar genau so wenig, wie die anschließende Aufforderung durch Polizisten. Was folgte, brachte ihm gestern vor dem Amtsgericht Stadtmitte eine Verurteilung wegen Widerstandes ein.

Der Angeklagte war sich keiner Schuld bewusst. Er sei aus dem Krankenhaus „abgehauen“, weil seine Krankenversicherung ihm mit Vollstreckung gedroht habe, berichtete er. Er habe das bei der Arge klären wollen.

„Stundenlang habe ich dort gewartet. Ich hatte Fieber. Dann hat mir eine Angestellte gesagt, sie habe jetzt Feierabend und ich solle gehen.“ Was der 39-Jährige aber nicht tat. Die Frau wusste sich schließlich nicht anders zu helfen, als die Polizei zu rufen. „ Ich habe die Sache doch ganz ruhig zu klären versucht“, behauptete der Angeklagte. Da sei er schon von einem Beamten mit dem Schlagstock bearbeitet worden.

Abweichende Aussagen

Die Zeugen erinnerten sich anders. „Er ist aufgesprungen und hat mir vor die Brust geschlagen“, berichtete ein Polizist. Seine Kollegin erinnerte sich an ein Gerangel, bei dem der Angeklagte sogar noch in Handfesseln am Boden liegend versucht habe, die Beamten zu schlagen und zu treten.

„Er hat verlangt, dass wir ihn bis zum nächsten Ersten einsperren, damit er sich nicht mehr um seinen Lebensunterhalt sorgen müsse“, so die Zeugin. Deshalb habe es ihr widerstrebt, dem Mann am Ende seinen Willen erfüllen zu müssen. „Am liebsten hätte ich ihn in der Stadt abgesetzt.“

Die Strafrichterin kam zu dem Schluss, dass der Angeklagte wohl keineswegs so friedlich gewesen sei, wie er beteuerte. Dagegen sprachen nicht zuletzt 20, wenn auch längere Zeit zurück liegende Vorstrafen. Der Meidericher kam mit einer Geldstrafe von 400 Euro (40 Tagessätze zu je 10 Euro) davon.