Duisburg. .

Die Zahlungsmoral bei Bauaufträgen ist immer wieder Anlass für Frust und Leid bei Arbeitnehmern. Oft genug fließt das Geld vom General- zum Subunternehmer nicht pünktlich, müssen Arbeiter auf ihren verdienten Lohn warten.

So war es auch im Falle eines 53-jährigen Hilfsarbeiters aus Homberg. Am 24. Januar hatte er auf einer Baustelle in Duissern seinem Unmut allerdings nicht nur mit Worten, sondern auch mit einem Faustschlag Luft gemacht, was ihm jetzt eine Anklage vor dem Amtsgericht Stadtmitte einbrachte.

Die Staatsanwaltschaft hatte aus dem handfesten Gespräch allerdings nicht nur eine Körperverletzung gemacht, sondern auch gleich noch eine versuchte räuberische Erpressung angeklagt. „Ich habe an dem Morgen noch einmal mit dem Bauleiter gesprochen“, berichtete der Angeklagte.

Die Frage sei gewesen, ob das Geld für die Firma, für die er arbeitete, denn nun endlich angewiesen sei. „Wir hatten ja alle nix mehr. Wir haben uns schon gegenseitig was geliehen, damit wir noch zur Baustelle kommen konnten.“

Der Bauleiter habe gesagt, er müsse das mit dem Chef klären. Doch als sich ein Dritter ins Gespräch einmischte, verlor der 53-Jährige die Nerven und schlug zu. Der Bauleiter landete mit einem Nasenbeinbruch im Krankenhaus. „Das tut mir wirklich sehr leid“, bedauerte der Angeklagte.

Das Schöffengericht verurteilte den einschlägig vorbestraften Mann zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe.