Duisburg. .
Die Ferien haben begonnen, und auch die Arbeiter, die im neuen A59-Tunnel am Werk waren, haben Urlaub verdient. Doch die Baustelle ruht nicht, auch wenn es so aussieht. Derzeit wird viel hinter den Kulissen gearbeitet, etwa an der Sicherheitstechnik.
„Man sieht keine Menschen mehr, die mit orangefarbenen Westen durch den Tunnel laufen“, sagt Peter Belusa, Projektleiter des Landesbetriebs Straßenbau NRW. „Es tut sich aber gerade viel im Bereich der Sicherheitstechnik, nur passiert das eher hinter den Kulissen.“ Denn bis der A 59-Tunnel offiziell in Betrieb genommen werden kann, muss von der Brandmeldeanlage bis zur Beleuchtung der Notausgänge jede Einrichtung getestet werden. „Dazu gehören zum Beispiel auch die Antennen, über die Polizei und Feuerwehr im Tunnel Funkkontakt aufnehmen können“, erzählt Belusa.
Sicherheit ist gewährleistet, Bestätigung folgt
„Trotzdem“, betont der Projektleiter, „ist die Sicherheit selbstverständlich schon gewährleistet. Wir brauchen das jetzt nur noch Schwarz auf Weiß.“ Im Moment sei es noch so wie beim Autokauf: „Wenn ich ein Fahrzeug bei einem Hersteller abhole, dann funktioniert das zwar schon und es fährt auch, aber trotzdem muss mir noch jemand eine Plakette draufkleben.“
Seit zehn Jahren wird gearbeitet
Der erste Ausbauabschnitt wurde schon im Jahr 2001 in Angriff genommen, Ende 2004 wurde die „Hafenbahnbrücke“ über den Innenhafen dann fertiggestellt. Die Arbeiten an der Anschlussstelle Zentrum sind der Lückenschluss zwischen den sechsspurigen Abschnitten nördlich und südlich des Bahnhofs, 2013 sollen sie abgeschlossen sein. Die Baukosten belaufen sich insgesamt auf mehr als 103 Millionen.
Unter Zeitdruck stehen Belusa und sein Team nicht. „Wir wollen die Verträge trotzdem planmäßig abwickeln und die Termine einhalten“, erklärt er. Doch selbst nach der offiziellen Inbetriebnahme können die beiden Spuren im Tunnel, die bisher noch gesperrt sind, nicht geöffnet werden. „Es gibt eine Vorschrift, die es verbietet, Spuren innerhalb eines Tunnels freizugeben.“ Und weil in Fahrtrichtung Süden noch bis zum Jahr 2013 an der Verbreiterung der Autobahn gearbeitet wird, wird die Sperrung bis dahin aufrecht erhalten werden müssen. „Sonst würden wir in diesem Bereich nur noch mehr Verwirrung stiften.“
Anschlussstelle Zentrum ist zu erahnen
Im Bereich des alten Güterbahnhofs wurden bisher rund 45.000 Kubikmeter Erdboden bewegt. „Man kann die Anschlussstelle Zentrum schon erahnen“ – jedenfalls kann das der Fachmann. Aber nicht nur an dieser Stelle wird gerade gearbeitet. „Auch die Baustelle an der Mercatorstraße/Ecke Düsseldorfer Straße gehört dazu“, sagt Belusa. Mitten in der Stadt zu arbeiten, ist für ihn eine neue Erfahrung. „Sonst sind wir nur auf der Autobahn unterwegs, müssen nicht nach links und rechts gucken, wenn wir etwas verbreitern.“ Der Aufwand, den man in Duisburg betreiben müsse, sei für einen Autobahnbauer ungewöhnlich. Das gilt auch für die bisher geleisteten Arbeiten am Tunnel. „Den baut man eigentlich nicht, während der Verkehr rollt. Das macht die Sache auch so schwierig.“
A-59-Tunnel Duisburg