Duisburg. . Die im Bau befindliche Hundeanlage des Tiergroßhandels Zoo Zajac ist im Fokus der Kritik von Tierschützern. Jetzt zeigt der Inhaber Norbert Zajac seinen “Lebenstraum“ der Öffentlichkeit. Seine Kritiker kamen der Einladung jedoch nicht nach.
Es ist das Prestigeobjekt im Kampf der Duisburger Tierschützer: die im Bau befindliche Hundeanlage des Tiergroßhandels Zoo Zajac. Die Welpen hätten eine zweifelhafte Herkunft, würden zu sehr gestresst und könnten sich nicht richtig sozialisieren – die Argumente der Tierschützer gegen die Anlage wiegen schwer. Am Samstag führte Inhaber Norbert Zajac durch den Bau und stellte sein Konzept vor.
Und er zeigte sich enttäuscht, dass seine Kritiker erneut nicht mit vor Ort waren. Norbert Zajac sei ein Tierfreund, sagt er über sich selbst. „Ich habe mir mit meinem Geschäft einen Lebenstraum verwirklicht.“ Doch Norbert Zajac ist auch Geschäftsmann. „Natürlich ist es toll, dass ich mit meiner Leidenschaft Geld verdiene.“ Die Übergänge zwischen seinen zwei Gesichtern sie sind fließend. Doch wo hört Tierliebe auf und wo beginnt die Profitgier? Wenn jemand mit dem Verkauf niedlicher Welpen Reibach machen will, sagen Tierschützer, zur Not auf Kosten der Tiere.
Zajac hält dagegen: Der geplante Welpenverkauf finde statt unter tierfreundlichen Bedingungen. Zum Beweis zeigt er die im Bau befindliche Anlage.
Mehrere Pfleger und Rückzugsmöglichkeiten
Diese ist mehr als 600 Quadratmeter groß und verfügt über ein Außengelände. Welpen, die er verkaufen möchte, würden zunächst ärztlich untersucht. „Wir überprüfen das Muttertier sowie die Impfpässe“, sagt Zajac. Ist alles in Ordnung, bleibt der Wurf zunächst eine Woche lang in einem der neun 16 Quadratmeter großen Quarantäneräume, bis die Ergebnisse der Blutuntersuchung da sind. Anschließend kommen die Welpen in die Verkaufsboxen, ebenfalls neun an der Zahl. „Sie sind 35 qm groß und bieten eine Rückzugsmöglichkeit.“ So vermeide man überflüssigen Stress für die Tiere.
Um eine vernünftige Sozialisierung der Hunde zu gewährleisten, seien ständig mehrere Pfleger vor Ort, die sich mit den Tieren beschäftigen. Bevor ein Welpe verkauft werde, könnten die Familien Zeit mit dem Tier verbringen. So solle sich zeigen, ob der Hund für sie geeignet sei. „Im Gegensatz zu vielen Züchtern haben wir keinen Verkaufsdruck“, sagt Zajac. „Wir können unabhängig beraten, welcher Hund in Frage kommt.“ Den Gewinn mache er ohnehin nicht mit dem Verkauf der Tiere, sondern durch das Zubehör.
Mischlinge von Privatverkäufern
Anbieten wird Zajac fast ausschließlich Mischlingshunde, allesamt aus privaten Haushalten oder von kleinen Züchtern, die nicht gewerblich arbeiten. Auch die Tauglichkeit der Käufer werde in intensiven Gesprächen überprüft. „Und was ist mit Ladenhütern?“ fragt Winfried Vrenegor, der sich die Anlage aus Interesse anschaut. „Die wird es hoffentlich nicht geben“, entgegnet Zajac. Der Verkauf von Katzen habe gezeigt, dass ihre Verweildauer im Geschäft zwischen drei und fünf Tagen liege. „Bei den Welpen wird es nicht anders sein.“
Angesichts der gerade mal drei Teilnehmer, die Zajac durch den Bau führte, erscheint es unwirklich, dass der Welpenverkauf ein umstrittenes Thema ist. Tierschützer waren nicht gekommen – trotz öffentlicher Einladung.
Anfang kommenden Jahres wird Zajac voraussichtlich mit dem Verkauf beginnen. Spätestens dann wird zu sehen sein, ob er sich auch an die Regeln hält, die er sich selbst auferlegt hat.