Duisburg. . Das Zoofachgeschäft “Zoo Zajac“ in Duisburg will ab Mai auch Hundewelpen verkaufen. Die Vorbereitungen laufen bereits. 500.000 Euro werden in den Neubau investiert. Tierschützer halten die Pläne für verantwortungslos und warnen vor Spontankäufen.
Das nach eigenen Angaben weltgrößte Zoofachgeschäft „Zoo Zajac“ in Neumühl will ab Mai neben vielen exotischen Tieren auch Hundewelpen in das Programm aufnehmen. Die Vorbereitungen für den Handel mit Bello & Co laufen bereits auf Hochtouren.
Auf dem 8000 m² großen Gelände von Zoo Zajac entsteht zur Zeit ein 600 m² großes Areal eigens für die besten Freunde des Menschen. Mit 35 m² pro Wurf liegt Zoo Zajac dabei über den gesetzlichen Bestimmungen, die neun bis 17 m² vorschreiben. 500.000 Euro investiert Zoo Zajac in den Neubau.
Verkaufsanlage überbietet Auflagen
Wenn ab Mai die ersten Gehege für Hunde fertiggestellt sind und der Verkauf startet, sollen sich zehn Mitarbeiter ausschließlich um die Hunde kümmern. „Alle Auflagen, die uns vom Veterinär- und Ordnungsamt gemacht werden, überbieten wir mit unserer Verkaufsanlage“, betont Norbert Zajac.
Die Pläne des geschäftstüchtigen Unternehmers rufen aber auch viel Kritik hervor. Die Tierrechtsorganisation „Peta“ hat diese Woche eine Protestaktion im Internet gegen den Zoohändler gestartet. „Die Pläne sind völlig verantwortungslos“, sagt die Leiterin der Peta-Kampagne Magdalena Scherk. Schon jetzt warteten abertausende Hunde in Tierheimen auf ein neues Zuhause und daher sei aus Sicht der Tierschützer ein zusätzlicher Verkauf von Hundewelpen skandalös.
Haustiere der skurrilen Art
Tierheim hat Bedenken
Die Tierschutzorganisation kritisiert auch, dass sich Zoo Zajac über das stillschweigende Abkommen des deutschen Zoohandels hinwegsetzt, nicht mit Hunden zu handeln. „Das hat Signalwirkung“, fürchtet Magdalena Scherk.
Das Duisburger Tierheim in Neuenkamp, hat ähnliche Bedenken. Monika Lange, Vorsitzende des Vereins, weiß aus eigener Erfahrung, dass Hunde, die ins Tierheim kommen, oft verstört auf die fremde Umgebung reagieren. „Das wäre in einem Geschäft auch nicht anders, wenn die Tiere dort eine Zwischenstation machen, bevor sie in eine Familie kommen“, befürchtet sie. Für problematisch hält Lange auch die Quellen, aus denen der Tierhändler die Welpen beziehen will. „Wenn Privatpersonen dort ihre Hunde abgeben, dann weiß man nichts über Stammbaum, Verhaltensauffälligkeiten oder Erbkrankheiten“, so die Vereinsvorsitzende. Außerdem lade der Handel von Hunden zu Spontankäufen ein, die später bereut werden: „Dann landen die Hunde bei uns im Tierheim.“
Norbert Zajac sieht das anders; „Wir verhökern keine Tiere zu Schnäppchenpreisen. Und bei 500 Euro für einen Hund ist der Kauf nicht unüberlegt.“