Duisburg. .
Erneut gab es Proteste gegen die Pläne von Zoo-Händler Norbert Zajac, in seinem Laden Hundewelpen zu verkaufen. Sinnbild der Protestaktion von „Peta“ war eine als Hundewelpe geschminkte Aktivistin.
Swaantje Siebke hat Glück, dass die Sonne scheint. Halbnackt sitzt sie im Einkaufswagen auf dem Konrad-Adenauer-Ring, zwei riesige Stoffohren um den Kopf und ein Schild um den Hals gehängt. „Ware Tier“ steht darauf. Die als Hundewelpe geschminkte Aktivistin war gestern verkörpertes Sinnbild einer Protestaktion. „Peta“, die nach eigenen Angaben mit mehr als zwei Millionen Unterstützern weltweit größte Tierrechtsorganisation, demonstrierte vor „Zoo Zajac“, dem nach eigenen Angaben mit mehr als fünf millionen Besuchern größten Zoofachgeschäft der Welt.
"Hunde dürfen nicht wie Ware verkauft"
Was die rund 20 Aktivisten nach Neumühl lockte, sind die Pläne des alteingesessenen Zoohändlers, bald auch Hundewelpe zu verkaufen. Grundsätzlich sei das in Deutschland zwar nicht verboten, räumt Peta ein, aber Zajac würde damit das stillschweigenden Übereinkommen der Händler aus den Siebzigern brechen, keine Welpen zu verkaufen. Mit diesem bricht Zoo Zajac jetzt und plant, im Laufe des Jahres den Welpenhandel im Zooladen einzuführen. „Hunde dürfen nicht wie Ware verkauft werden. Die wichtigste Prägephase der Welpen geht im Zoohandel durch wechselndes Betreuungspersonal verloren“, sagt die Kampagnenleiterin Nadja Kutscher. Ihre Befürchtung: Die Tiere werden später verhaltensauffällig, zudem würde es Spontankäufe geben, die später in den ohnehin überfüllten Tierheimen landen.
Inhaber Norbert Zajac äußert sich zu dem überschaubaren Trubel vor der Tür gelassen. Nicht weil er zu der Zeit gestern am Flughafen in Stuttgart weilte, sondern weil es nicht die erste Demo ist. „Im März und im April waren schon mal welche da. Nehmen sie alle drei Veranstaltungen zusammen, dann kommen sie vielleicht auf 100 Leute. Wir haben aber eine Million zufriedene Kunden im Jahr“, sagte Norbert Zajac der NRZ. Die Aktion sei wohl „PR-Arbeit der Peta in eigener Sache“.
Kein "Supermarkt der Tiere"
Von einem „Supermarkt der Tiere“ könne keine Rede sein. „Mit dem Einkaufswagen am Regal vorbeifahren und Tiere einladen? So kriegen Sie bei mir keinen Goldfisch“. Es gebe immer ein Gespräch mit einem Fachberater. „Ich habe einen Namen und einen Ruf zu verlieren. Es gibt kein zweites Geschäft in so einer Qualität“. Und so werde Zajac auch die „beste Hundeanlage bauen, die es gibt“. Mit Quarantäne-Anlage, Tierarztpraxis, Außengehege, Rückzugsecke und Fußbodenheizung. Das Bauvolumen gleiche einem Zehn-Familien-Haus, so Zajac, bis Jahresende soll es fertig sein.
Und die Selbstverpflichtung der Händler, keine Welpen zu verkaufen? „Der Verband hat die Selbstbeschränkung so beschlossen, ich bin dort nicht Mitglied. Ich muss mich nicht beschränken, ich kann damit umgehen“.
Der Protest bleibt dennoch, Norbert Zajac sieht ihn selbst in seinem Email-Eingang. Peta hat auf der eigenen Internetseite ein vorgefertigtes Protestschreiben formuliert. Nur der Name muss noch eingetragen werden. Laut Peta wurde die Mail bereits 23.495 mal verschickt.