Duisburg. . Obwohl die Stadt Duisburg die Eintrittspreise in ihren Hallenbädern erhöht hat, weisen die Monate Mai und Juni höhere Besucherzahlen auf, als in den Vergleichsmonaten 2009. Laut einer Stadtsprecherin liege dies an der Erhöhung der Wassertemperatur.

Die Rechnung geht offenbar auf: Für wärmeres Wasser in ihren Hallenbädern sind die Duisburger bereit, tiefer in die Tasche zu greifen. Das zeigen die ersten Zahlen, die die Stadt der NRZ auf Nachfrage vorgelegt hat. Die Besucherzahl in Neudorf liegt sogar weit über der des Jahres 2009.

Fest rechnen konnte damit allerdings keiner der Politiker im Stadtrat, als sie zustimmten, mit der Temperatur ab Mai auch die Preise zu erhöhen. 50 Cent für zwei Grad Aufschlag, das war der Kompromiss, um vom sparkalten Wasser wieder abzurücken und den Einbruch der Besucherzahlen zu stoppen. Denn zum Schluss zählten die Hallenbäder ein Fünftel weniger Besucher.

Duisburg kann keine Zahlen liefern

Der Bund der Steuerzahler hat kürzlich in allen größeren NRW-Städten nachgefragt, wie viel die Kommunen als Zuschuss pro Badegast aufbringen müssen. Die Spanne ist gewaltig, sei reicht von 3,67 € (Siegburg) bis 13,69 € (Hagen).
Bei den Nachbarstädten muss Oberhausen (4,58 €) am wenigsten pro Gast draufzahlen, dahinter folgen Mülheim mit 6,65 €, Krefeld (6,86 €) und Düsseldorf mit 7,13 €.
Für Duisburg gibt es keine Zahlen. Die Stadt konnte die Anfrage des Steuerzahler-Bundes nicht beantworten. Der städtische Zuschuss (20,5 Mio €) werde pauschal an den Gesamtbetrieb Duisburg-Sport gezahlt, hieß es, eine Aufteilung werde nur betriebsintern nach Bedarf vorgenommen.

Ein Erwachsener zahlt vier Euro

Viele Schwimmer hatte nicht nur das kalte Wasser vergrault: Die Erhöhung der Eintrittspreise war bereits die zweite innerhalb eines Jahres. Ein Erwachsener zahlt für die Einzelkarte inzwischen vier Euro. Zumindest die Monate Mai und Juni zeigen aber, dass sich der Trend gedreht haben könnte. Wegen der kurzen Zeitspanne spricht Stadtsprecherin Anja Huntgeburth davon, dass ein Quervergleich „sicher noch mit Ungenauigkeiten“ behaftet sei. Vergleichbar sind nur die Bäder in Neudorf und in Rheinhausen. In Walsum und Homberg vernebelt die Freibadsaison das Bild, im Rhein-Ruhr-Bad sind die Temperaturen ohnehin unverändert geblieben.

Je mehr schimmen gehen, desto billiger wird es

In beiden Bädern liegen die Besucherzahlen sogar höher als in den Vergleichsmonaten des Jahres 2009. „Wir gehen daher begründet davon aus, dass sich der gewünschte Erfolg durch die Erhöhung der Wassertemperatur tatsächlich wie prognostiziert einstellt und die Refinanzierung der höheren Energiekosten möglich ist“, so Huntgeburth.

Laut Ratsbeschluss wird am Jahresende detailliert abgerechnet. Sind die Mehreinnahmen höher als die zusätzlichen Energiekosten, soll der Eintrittspreis wieder sinken. Sprich: Umso mehr schwimmen gehen, desto billiger wird es.