Duisburg-Wehofen. .

Duisburgs modernstes Schwimmbad befindet sich ab sofort im beschaulichen We­hofen. OB Adolf Sauerland übergab das in neuester energiesparender Technik sanierte Lehrschwimmbecken der Grundschule Unter den Kastanien am Freitag offiziell.

1,4 Mio € hat die Sanierung gekostet. Die Mittel dafür stammten aus dem Konjunkturprogramm II zur Überwindung der großen Wirtschaftskrise. Davon wurden nicht nur Dach, Fassade und Fenster für 780 000 € erneuert, sondern auch das Innenleben des Ba­des. Weil es künftig einen Wasser-Überlauf am Beckenrand hat, steigt die Stehhöhe um 20 Zentimeter auf 1,20 Meter an.

„Wenn man weiß, wie es vorher war, sind das neue Welten“, schwärmte OB Adolf Sauerland, der selbst dort vor Jahren Schwimmunterricht gab, wie er berichtete.

Hier erhalten nicht nur fast alle Schüler der örtlichen Grundschule Schwimmunterricht, betonte Rektorin Ulrike Meurer. Auch andere Schulen fahren das 12,5 Meter mal sechs Meter große Becken für ihren Schwimmunterricht an. Außerdem, so der OB, veranstalte die Volkshochschule dort Wassergymnastik.

Herzstück des neuen Bades ist die hochmoderne Energieversorgung im Keller. Die Grundlast dafür trägt ein Block-Heiz-Kraftwerk aus drei Gasmotoren, mit deren Abgasen für eine Gasturbine Heißwasser erzeugt wird, mit der wiederum ein Generator angetrieben wird, der Strom für die Beleuchtung und den Lüftungsventilator er­zeugt. Überschüssiger Strom wird ins öf­fentliche Netz eingespeist und vergütet.

Die Abwärme der Turbine dient zur Erzeugung von Warmwasser für das Becken (30 Grad Celsius), die Duschen (36 Grad) und die Heizung (30 Grad). „Auf diese Temperatur kann man heute nur noch ein Becken dieser Größe heizen“, dämpfte der OB Hoffnungen, auch Großschwimmbäder künftig so fahren zu können.

Sobald die Sonne scheint, wird aus Solarzellen auf dem Dach zusätzliches Warmwasser erzeugt, das in einem so genannten Pufferspeicher ge­sammelt wird. Die Block-Heiz-Technik ermöglicht es, die Ab­wärme optimal zu nutzen. Wurde sie bei der alten Technik ungenutzt mit 140 Grad an die Umluft abgegeben, verlässt sie jetzt nach zu­sätzlichen Ar­beitsgängen das Bad noch mit 60 Grad. Bei Wartungsarbeiten oder Be­darfsspitzen können zwei Brennwert-Gasheizkessel einspringen, die ebenfalls dank Ab­wärme-Nutzung eine um zehn Prozent höhere Ausnutzung der eingesetzten Ener­gie bieten.

Und die kostspielige Be- und Entlüftung des Bades nutzt die warme Innenluft, um damit die angesaugte Außenluft aufzuwärmen. Bislang wurde die warme Innenluft ungenutzt nach außen abgegeben. Nur bei Frost wird zusätzlich die Abwärme des Block-Heiz-Kraftwerks benötigt.

Durch diese technischen Kniffe, die teilweise heute ge­setzlich vorgeschrieben sind, so bei der Abluft-Anlage, werden die jährlichen Energiekosten für das kleine Bad von früher 60 000 € auf noch 40 000 €, also um ein Drittel, absinken. Davon jedenfalls geht Jochen Limburg vom städtischen Immobilien-Management (IMD) aus.