Duisburg. Im Jahr 2010 wurde in den Duisburger Bädern die Wassertemperatur auf 26 Grad abgesenkt, um Kosten zu sparen. Doch die Besucher blieben weg. Jetzt soll die Temperatur wieder angehoben werden. Aber auch die Eintrittspreise werden erneut steigen.

Aus Schaden wird man klug: Nach Bürgerprotesten und einer Abstimmung mit (nackten) Füßen, sprich rapide sinkenden Besucherzahlen, soll die Wassertemperatur in den Bädern wieder auf angenehme 28° angehoben werden.

Das hat aber seinen Preis: noch mal höhere Eintrittspreise. Das war ein buchstäblicher Schlag ins Wasser: Als Sparbeitrag für die Stadt hatte Duisburg-Sport 2010 mit Segen des Rates die Wassertemperatur in den Bädern zum Mai von 28 auf 26° abgesenkt und gleichzeitig die Preise angehoben (Erwachsenen-Karte von 3 auf 3,50 €, ermäßigte Karten um zehn Prozent). 100.000 Euro Energiekosten sollten damit im Jahr eingespart und eine ähnliche Summe an Mehreinnahmen erzielt werden.

Besucherzahl sank rapide

Was im warmen Sommer mit Start auch in die Freibadesaison zunächst gar nicht auffiel, bis die Badebesucher dann im letzten Quartal 2010 kalte Füße bekamen, dafür mehr bezahlen mussten und sich massiv beschwerten. Vor allem Älteren und Eltern mit Kindern war das Wasser schlicht zu kalt. „Die Kinder bekommen blaue Lippen“, hieß es erbost.

Der Protest schlug sich in Zahlen nieder. Von September bis Dezember 2010 sank die Besucherzahl rapideum 19 Prozent von 68­.708 auf 55.472. „Ein dramatisches Bild, das zum Handeln zwingt“, heißt es in der Vorlage für den Rat, der am Montag im Rahmen der Etatberatungen über die erneute Tarifanhebung befindet. Jenseits des Besucherärgers: Den erhofften Einsparungen standen sinkende Einnahmen von 50.000 Euro gegenüber.

Eintritt wird erhöht

Nachdem Duisburg-Sport die Stimmungslage bei Badegästen auslotete, nach der „eine angemessene Erhöhung der Eintrittsgelder hingenommen“ würde, soll nun der Bädereintritt ab Mai durchweg um 50 Cent erhöht werden und dafür das Badewasser wieder auf 28° aufgeheizt werden. Vier statt 3,50 € soll dann der normale Erwachsenen- Eintritt in den Hallenbädern Walsum, Neudorf, Homberg, Toeppersee und Schwimmstadion kosten (Sondertarife gelten für das Rhein-Ruhr-Bad Hamborn). Bei der Gesamtbesucherzahl vom vergangenen Jahr (300.000) würde das sogar Mehreinnahmen von 120.000 bedeuten. Damit ließe sich das 2010 anvisierte Sparziel erreichen und auch noch weitere Erhöhungen der Strom- und Gaspreise abdecken.