Duisburg. .
Es ist keine Fotoausstellung, sondern es sind eher dezente Hinweise: Dass die Pop-Ikone Lady Gaga im Mai 2010 vom international renommierten Fotografen Wolfgang Tillmanns zwischen Lehmbrucks Skulpturen und im Kantpark fotografiert wurde, fand damals unter Ausschuss der Öffentlichkeit statt.
Nachdem nun einige dieser Fotos in der Zeitschrift „Spex“ veröffentlicht worden sind, hat das Museum einen „Lady-Gaga-Parcours“ eingerichtet. Ein halbes Dutzend sehr kleinformatige Aufnahmen zeigen Lady Gaga von einer fast natürlichen Seite. Die langen grauen Haare sind hoch gesteckt, das Make-up mit dickem schwarzem Lidstrich und beige-rosé Lippenstift dezent. Bei der Kleidung könnte man angesichts der sonst so schrillen Kostüme von einer „kleinen Tagesgarderobe“ sprechen – würde sie aus etwas mehr als schwarzem BH, Netzstrumpfhose und schwarzer Nietenlederweste bestehen. Und wie frau auf den Schuhen laufen kann, die die „Absätze“ unter der Fußspitze haben, müsste die Trägerin mal selbst erklären.
Dennoch: Der Turner-Preisträger Tillmanns zeigt die Pop-Ikone abseits der Rolle, die sie auf der Bühne und in der Öffentlichkeit spielt. Eher müde und melancholisch schauen ihre großen braunen Augen. Und steht das grüne Blatt einer Platane, das sie sich vors Dekolleté hält, für die verletzliche Stelle wie einstmals das Lindenblatt bei Siegfried? Spielraum für Spekulationen...