Duisburg. .
Die tonnenschweren Skulpturen von Tony Cragg sind abgebaut. Mit den Fotografien von Hans-Christian Schink halten allerdings ebenfalls gewichtige und großformatige Arbeiten Einzug im Museum Küppersmühle.
Der Fotograf ist gestern aus Leipzig angereist, um bei der Hängung seiner Arbeiten mit Hand anzulegen. Der 1961 in Erfurt geboren Schink gehört zu den bedeutendsten deutschen Fotografen der Gegenwart. Die Ausstellung, die zuvor in Weimar zu sehen war, präsentiert vom 1. Juli bis zum 3. Oktober Fotografien von 1980 bis 2010.
Die frühen, mit der Kleinbildkamera in Schwarz-Weiß aufgenommenen Arbeiten werden in einem Kabinett im Eingangsbereich gezeigt: Ansichten aus dem DDR-Alltag.
Serielle Kunst
Anfang bis Mitte der 90er Jahre hat Schink sehr großformatig fotografiert, was nach der Einheit neu entstand: Die Fertig-Architektur von Supermärkten oder nagelneue Rolltore zeigt der seriell arbeitende Künstler stets mit einem Stück Rasen und ein wenig Himmel – hervor stechen die Farben und Strukturen der Materialien. Das können auch Lärmschutzwälle und leer stehende Büroräume sein, vor allem aber Autobahnen und andere Verkehrsprojekte.
Ein Stipendium für die Villa Aurora in Los Angeles (die einstmals Lion Feuchtwanger gehörte) führt zu ungewöhnlichen Nachtbildern, die „funktionieren“ wie die Stadt: Je weiter man weggeht, desto mehr erkennt man.
Weitere Serien entstehen in Vietnam, in der Antarktis oder Japan. Für seine Ein-Stunden-Bilder ist er rund um den Globus gereist. In einer Stunde Belichtungszeit wird die Sonne zum schwarzen Balken, die Landschaft wirkt wie aus einer anderen Welt.