Am geplanten Autohof am Kaiserberg-Kreuz scheiden sich die Geister. Mülheimer wie Duisburger Bürger, die sich zu einer Initiative zusammengeschlossen haben, sprechen von einer „Mogelpackung”.

Statt hier einen reinen Autohof zu bauen, der vor allem den Lastwagenfahrern eine Rastmöglichkeit an der A 40 zwischen Dortmund und Venlo bieten würde, baue der künftige Betreiber einen Spiel- und Restaurantbetrieb mit Lastwagen-Parkplätzen und Hotel.

Bei einem Ortstermin stellte sich der Oberbürgermeisterkandidat der SPD, Jürgen C. Brandt, auf die Seite der Duisburger Bürger: „Entweder einen richtigen Autohof oder nichts!” Die Mülheimer wollen nicht einmal einen Autohof. Reinhard Machowinski: „Ein Autohof macht an dieser Stelle überhaupt keinen Sinn.” Ganz so radikal sieht es auf der Duisburger Seite Anlieger Klaus-Dieter Gogoll nicht: „Das wäre mir zwar auch am liebsten, aber wenn ein reiner Autohof entsteht, wäre das für mich ok.”

Der Standort des Projekts liegt an der Einmündung der Carl-Benz-Straße in die Ruhrorter Straße am Ruhrdeich. Auf der einen Seite der Carl-Benz-Straße soll ein Hotel errichtet werden, auf der anderen Seite entstehen den Plänen nach Gebäude für zwei Schnellrestaurants, „Entertainmentcenter” (Spielhalle mit über 70 Geräten) und Autoservice. Auf dieser Seite sollen künftig auch die Lastwagenfahrer pausieren können. 60 Stellplätze sind für sie reserviert. Hinzu kommen rund 120 Pkw-Parkplätze. Und genau dieses Missverhältnis macht die Anwohner sauer und lässt sie von einer „Mogelpackung” sprechen, denn verkauft wurde ihnen das Projekt als Raststätte für Brummi-Fahrer. „So ein Projekt würde man mitten in einer Stadt nicht genehmigt bekommen”, erklärte Jürgen C. Brandt.

Der Investor sei eigentlich an einem reinen Autohof gar nicht interessiert, vermutet Reinhard Machowinski. Hintergrund sei, dass Autohöfe in den letzten Jahren Gewinneinbrüche von 40 bis 50 Prozent verzeichnet hätten, sich neue Autohöfe deshalb kaum refinanzieren ließen. Deshalb witterten nun Spielhallenbetreiber ihre Chancen. „Und die ziehen ein ganz bestimmtes Milieu an. Auch der Straßenstrich wird sich wohl vom Zoo-Parkplatz hierher verlagern”, glaubt Machowinski.