Duisburg/Mülheim. .
Neben der Erweiterung des Hochseilgartens „Tree2Tree“ in Wedau behandelte die Bezirksvertretung Mitte zwei umstrittene Themen: den Bau des Autohofs Kreuz Kaiserberg und die Einführung von Parkgebühren rund um das Berufskolleg Mitte.
Auf den Pkw-Stellplätzen rund ums „Neue Berufskolleg Mitte“ in Neudorf, das zum Beginn des Schuljahres 2011/12 am 6. September eröffnet werden soll, müssen ab 1. Juli Parkgebühren entrichtet werden. Das entschieden die Mitglieder der Bezirksvertretung Mitte bei nur einer Enthaltung auf ihrer jüngsten Sitzung im Rathaus.
Von den Gebühren befreit sind die zahlreichen Anwohner, die direkt neben dem Neubau und in den benachbarten Nebenstraßen leben. Sie müssen allerdings künftig einen Anwohnerparkausweis hinter die Windschutzscheibe ihres Wagens legen. Der kostet 30,70 Euro pro Jahr und muss beim Verkehrsmanagement der Stadt Duisburg (Stadthaus am Friedrich-Albert-Lange-Platz 7) beantragt werden – entweder vor Ort oder telefonisch unter: 0203/283-4278, -4416, -4655, -2400 oder aber per E-Mail an: verkehrsmanagement@stadt-duisburg.de
300 Parkplätze für Schüler in Tiefgarage
Betroffen sind große Teile Nord-Neudorfs – darunter auch die bisher schon existierende Parkraumzone N, die von der Mülheimer Straße um die Gerichtsgebäude herum bis zum Ludgeriplatz reicht. Zu der ab Juli erweiterten Zone zählt alles, was nördlich der Oststraße und südlich der Mülheimer Straße zwischen Hauptbahnhof und Grabenstraße liegt.
Die Bewirtschaftung des öffentlichen Straßenraums ist nötig, damit die Tiefgarage im Schulkolleg keinen Wettbewerbsnachteil hat. Sie soll über 450 Plätze verfügen, von denen rund 300 der Schülerschaft vorbehalten werden. Auf der Straße und in der Tiefgarage wird derselbe Tarif gelten: ein Euro pro angefangener Stunde. Zu zahlen: Mo.-Fr. 8-20 Uhr, Sa. 8-14 Uhr.
Bisher haben in dem Areal auch zahlreiche Beschäftigte umliegender Firmen und Einrichtungen langfristig und kostenfrei geparkt. Sie werden, so erwartet es das Konzept, diesen Bereich künftig meiden. Zwar schlagen Aufstellung von 14 neuen Parkscheinautomaten und veränderte Beschilderung mit rund 175.000 Euro einmaligen Kosten zu Buche. Hinzu kommen pro Jahr 33 000 Euro Unterhaltungskosten. Die Einnahmen werden dafür aber mit jährlich 295.000 Euro kalkuliert.
Die Verwaltung prüft zudem Maßnahmen, wie die Kapazität der Haltestelle Lutherplatz der Straßenbahnlinie 901 erweitert werden kann. Hier wird der größte Ansturm jener Gruppe der insgesamt 4500 Schüler erwartet, die künftig mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen werden. Eine Variante sind zusätzliche Shuttle-Busse vom Hbf bzw. Zoo-Parkplatz nach Neudorf.
Autohof: 60 statt 81 Lkw-Stellplätze
Auch über den geplanten Autohof am Kreuz Kaiserberg, der vor allem bei den Anwohnern des direkt benachbarten Mülheimer Stadtteils Speldorf auf Widerstand stößt, wurde debattiert. Gegen die Pläne macht vor allem die Bürgerinitiative „Mogelpackung Autohof Kaiserberg“ mobil.
Christoph Hölters vom Planungsdezernat legte der Bezirksvertretung dar, dass man in der aktualisierten Planung vom ursprünglichen Konzept etwas abgerückt sei. So sollen dort nun 81 statt zuvor nur 60 Stellplätze für Lkw entstehen. Es wird nur Platz für ein Fast-Food-Restaurant geben, nicht für zwei. Auch die Zahl der Spielhallen-Konzessionen, die für dieses Areal ausgegeben werden, wurde von sechs auf vier reduziert.
Und sogar für einen Ausgleichs-Lebensraum für dort lebende Kiebitze würde in der Nähe der Ruhr gesorgt. Die Bezirksvertretung stimmte mehrheitlich dafür, dass der Entwurf zum Flächennutzungsplan und der vorhabenbezogene Bebauungsplan nun öffentlich ausgelegt werden.
In diesem Zusammenhang wurde auch einstimmig die Errichtung einer Halteverbotszone auf der Straße „Am Blumenkampshof“ in Kaßlerfeld beschlossen. Wegen fehlender Stellplätze nutzen täglich etliche Lkw diese Zone als Not-Haltepunkt – zu Lasten der Anwohnerschaft. Auch hier zeige sich der Bedarf für die Errichtung des Autohofes.
Hochseilgarten darf erweitert werden
Mehrheitlich wurde auch der Erweiterung des Hochseilgartens „Tree2Tree“ in Wedau am Kalkweg um 70 neue Plattformen zugestimmt. Zahlreiche Vertreter hatten in der Aussprache ihre Sorge geäußert, dass die Bäume durch die Seile und Klettervorrichtungen beschädigt worden sein könnten. Volker Heimann vom Amt für Umwelt und Grün legte aber die Ergebnisse eines Gutachtens vor, die besagen, dass alles in Ordnung ist. „Es wurden keine Schäden an den Bäumen festgestellt. Zudem ist die Anlage mit rund 35. 000 Besuchern im Vorjahr zu einem Publikumsmagneten für die Stadt geworden.“