Duisburg/Mülheim. Am Autobahnkreuz Kaiserberg soll ein Autohof gebaut werden - mit Hotel, Lkw- und Pkw-Parkplätzen, Fast-Food-Restaurants und Spielecenter. Eine Mülheimer Bürgerinitiative wehrt sich gegen den Neubau und drängt nun auf Entscheidungen. Doch die scheinen fern zu sein.

Auf dem markierten Gelände soll der Autohof am Kaiserberg entstehen.
Auf dem markierten Gelände soll der Autohof am Kaiserberg entstehen. © NRZ

„Mogelpackung für einen überdimensionierten Spielsalon”, „Gefahr der sozialen Verwahrlosung”, „noch mehr Stau” und „Zerstörung des Landschaftsbilds” – die Vorwürfe und Befürchtungen, die seit dem Frühjahr immer wieder aufkommen, sind schwer.

Damals gründete sich die Mülheimer und Duisburger Bürgerinitiative „Mogelpackung Autohof Kaiserberg”. Beide Städte sind betroffen, wenn der Hof mit Hotel, 60 Lkw- und 120 Pkw-Parkplätzen, Fast-Food-Restaurants und Spielecenter tatsächlich realisiert wird. Nach den Kommunalwahlen drängen die Gegner nun auf eine Entscheidung. Reinhard Machowinski, Anwohner aus Speldorf, direkt am Autobahnkreuz, will noch in dieser Woche auf Politiker beider Städte zugehen. Am Dienstag, 27. Oktober, informiert die Initiative auf einer Versammlung über den aktuellen Stand. „Das Planungsrecht für den Bau liegt in Duisburg. Es heißt immer, wir müssten auf eine Entscheidung von dort warten”, so Machowinski.

"Ansehen des Stadtteils gefährdet"

Doch Mülheim habe die Probleme schließlich genauso am Hals. Der Anwohner sieht das Ansehen seines Stadtteils gefährdet, wenn nicht die Parkplätze, sondern ein Spielsalon im Mittelpunkt des Autohofes stünde. Machowinski fürchtet zudem die Ausdehnung des Rotlichtmilieus und eine Verschärfung der Verkehrssituation. Klaus Beisiegel, Referent im Dezernat Umwelt, Planen, Bauen der Stadt Mülheim, bestätigt, dass diese planerisch eingebunden wäre. „Dennoch müssen wir auf ein Signal warten.” Im Falle eines Baus rechnet er nicht mit starken Verkehrsproblemen. Ziel der Kommunalpolitik sei es, den Schwerpunkt nicht auf den Spielsalon zu legen.

Friedhelm Kreiß aus Duisburg, aktiv in der Bürgerinitiative, rechnet so bald mit keiner Entscheidung. „Baupläne gibt es noch nicht und unsere erste Ratssitzung findet Ende des Monats statt. Auch Gutachten haben wir bisher keine gesehen.” Die meisten von diesen hat der potenzielle Investor laut Anja Huntgeburth, Sprecherin der Stadt Duisburg, bereits vorgelegt. Dennoch laufe weiterhin die Phase der Information der Öffentlichkeit, bevor es Entscheidungen geben könne. Sie sei frühestens Ende des Jahres abgeschlossen. Mindestens bis dahin bleibt also noch offen, ob an der Autobahn tatsächlich gebaut wird.