Duisburg. .

David Bendels, stellvertretender Vorsitzender, tritt zurück und kritisiert „autoritäre Führungsstile“ in den CDU-Verbänden.

In der Jungen Union Duisburg geht es weiter turbulent zu. Am Sonntag hatte der stellvertretende Vorsitzende David Bendels seinen Rücktritt erklärt. Den Vorsitzenden Jörg Brotzki informierte er per Email. Gestern wollte der 26 Jahre alte Bendels dann eigentlich auch aus der Jungen Union (JU) und der CDU Duisburg austreten, überlegte es sich nach einem langen Gespräch mit Brotzki aber anders. Ende September wird er nach seinem Studium ohnehin nach Berlin ziehen und dann Orts- und JU-Verband wechseln. Der Rücktritt vom Vorstandsamt aber bleibt, ebenso wie die Vorwürfe.

„Die Arbeit im Vorstand der Jungen Union war von Anfang schwierig“, sagte Bendels der NRZ, der erst seit einem halben Jahr im Vorstand mitwirkt. „Sowohl in der Jungen Union als auch in der CDU Duisburg herrscht ein autoritärer Führungsstil. Die Vorsitzenden Brotzki und Mahlberg lassen keine andere Meinung als die eigene zu“, sagt Bendels. Er spricht vom „System Mahlberg“, das sich durch die enge Verbindung zwischen Mahlberg und Brotzki bis in die Nachwuchs-Organisation hinein ziehe. Es gehe vor allem darum, Macht zu generieren und zu erhalten. „Inhaltlich passiert dagegen wenig“, beklagt Bendels.

Auf Sauftour bei der "Bildungsfahrt"

Er ist erst seit Dezember 2009 Mitglied der CDU, CDA und JU in Duisburg und war auch einer der Akteure bei der „Bildungsfahrt“ im Oktober 2010 nach Berlin, die schlagzeilenträchtig als Sauftour endete. Bei der umstrittenen Wahl des JU-Kreisvorstandes kurz nach Weihnachten 2010, bei der vermeintliche Neu-Mitglieder ausgeschlossen worden sind und deren Anfechtung wie berichtet mit einem Vergleich vor einem Parteischiedsgericht endete, wurde Bendels mit knapper und Brotzki mit breiter Mehrheit gewählt. Die Neuwahl sollte das laut Brotzki „nicht erfreuliche Jahr“ 2010 abschließen, um „unbeschwert“ ins neue Jahr zu gehen. Doch mit dem Rücktritt Bendels, der seit Januar auch JU-Sprecher war und den Arbeitskreis „Inhalt“ geleitet hatte, gehen die Querelen ofauch in diesem Jahr weiter.

JU-Chef Brotzki wies nun im Gespräch mit der NRZ den Vorwurf eines „autoritären Führungsstils“ zurück: „Bei uns ist jeder eingebunden. Wenn jemand einen inhaltlichen Schwerpunkt setzen will, kann er das gerne machen. Ich bin für alles offen.“