Duisburg. . Der durch seine Ketchup-Attacke auf OB Sauerland nach dem Loveparade-Drama bekannt gewordene Rolf Karling muss eine 1000-Euro-Strafe zahlen. Er hatte ehemalige Mitstreiter als „käufliche Hure“ beziehungsweise „alkoholkranken Streetworker“ beschimpft.

Wegen einer Ketchup-Attacke auf Oberbürgermeister Adolf Sauerland im November 2010 war Rolf Karling nicht juristisch zur Rechenschaft gezogen worden. Sauerland hatte auf eine Anzeige verzichtet.

Im Falle zweier ehemaliger Mitstreiter des Vereins „Bürger für Bürger“, die der Vorsitzende Karling in mehreren E-Mails beleidigt hatte, sah das anders aus. Das Amtsgericht verurteilte den 40-Jährigen am Dienstag zu einer Geldstrafe.

Zwischen April und Juni 2010 hatte Karling in elektronischer Post vom Leder gezogen. Einen 46-Jährigen, der sich zeitweise um die Wartung eines als Straßenambulanz fungierenden Fahrzeuges des Vereins kümmerte, nannte er eine „Nullnummer“, einen „alkoholkranken Streetworker“ und riet: „Spring von einer Brücke, dann ist wenigstens eine Wohnung frei.“

Karling versuchte seine Wortwahl zu rechtfertigen

Im Zusammenhang mit einem Streit um Internet-Domains des Vereins und um eine Fernseh-Sendung des Privatsenders RTL redete Karling den damaligen Webmaster des Vereins (65) als „Asozial-Webmaster“ an, bezeichnete ihn als „armselige Figur“ und „käufliche Hure“.

Der Ketchup-Attentäter im Interview

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    „Von Einsicht kann man wohl nicht reden“, meinte die Vorsitzende angesichts des Umstandes, dass Rolf Karling seine Wortwahl als Reaktion auf Vereinsstreitigkeiten vor Gericht auch noch zu rechtfertigen suchte. Und im Gegensatz zu Karlings Verteidiger, der bezweifelte, dass es sich überhaupt um Beleidigungen gehandelt habe, war die Richterin am Ende davon zweifelsfrei überzeugt.

    Vor dem Hintergrund der mehrfachen, auch einschlägigen Vorstrafen des Angeklagten verurteilte sie den Hartz-IV-Empfänger zu 1000 Euro Geldstrafe (100 Tagessätze zu je zehn Euro).

    Ketchup-Angriff auf OB

    Während seiner Ansprache zur Einweihung des umgebauten Marktplatzes in Rheinhausen wurde Duisburgs OB Adolf Sauerland am 10.11.10 von einem Demonstranten wegen seines Verhaltens nach dem Loveparade-Unglück mit Ketchup bespritzt. Fotos: Lars Fröhlich/Waz Foto Pool
    Während seiner Ansprache zur Einweihung des umgebauten Marktplatzes in Rheinhausen wurde Duisburgs OB Adolf Sauerland am 10.11.10 von einem Demonstranten wegen seines Verhaltens nach dem Loveparade-Unglück mit Ketchup bespritzt. Fotos: Lars Fröhlich/Waz Foto Pool © WAZ FotoPool
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    Eine kleine Gruppe Demonstranten forderte den Rücktritt von Sauerland nach der Loveparade-Katastrophe.
    Eine kleine Gruppe Demonstranten forderte den Rücktritt von Sauerland nach der Loveparade-Katastrophe. © WAZ FotoPool
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