Duisburg. .

Mittwoch wurde Duisburgs OB Adolf Sauerland öffentlich mit Ketchup bespritzt – Anzeige hat er nicht erstattet. Die Staatsanwaltschaft prüft , ob gegen den Täter Rolf Karling, Vorsitzenden eines gemeinnützigen Vereins, dennoch ermittelt werden soll.

Nach der Ketchup-Attacke auf Oberbürgermeister Adolf Sauerland am Mittwoch in Rheinhausen prüft die Staatsanwaltschaft nun, ob der Tatverdächtige nach der Berichterstattung „von Amts wegen“ zu verfolgen ist. Die Polizei wurde gebeten, die Vorgänge vorzulegen. Durchaus denkbar also, dass sich Ketchup-Mann Rolf Karling wegen Beleidigung, Sachbeschädigung oder auch Körperverletzung verantworten muss. Detlef Nowotsch von der zuständigen Staatsanwaltschaft Duisburg erklärte auf WAZ-Anfrage: „Die gesamte Palette ist denkbar. Zunächst müssen wir aber die Ermittlungen abwarten.“ Wie berichtet, will Adolf Sauerland den Vorfall auf sich beruhen lassen. Das Stadtoberhaupt hat auf eine Anzeige verzichtet, um dem Angreifer keine Öffentlichkeit zu bieten.

Ketchup-Angriff auf OB

Während seiner Ansprache zur Einweihung des umgebauten Marktplatzes in Rheinhausen wurde Duisburgs OB Adolf Sauerland am 10.11.10 von einem Demonstranten wegen seines Verhaltens nach dem Loveparade-Unglück mit Ketchup bespritzt. Fotos: Lars Fröhlich/Waz Foto Pool
Während seiner Ansprache zur Einweihung des umgebauten Marktplatzes in Rheinhausen wurde Duisburgs OB Adolf Sauerland am 10.11.10 von einem Demonstranten wegen seines Verhaltens nach dem Loveparade-Unglück mit Ketchup bespritzt. Fotos: Lars Fröhlich/Waz Foto Pool © WAZ FotoPool
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Eine kleine Gruppe Demonstranten forderte den Rücktritt von Sauerland nach der Loveparade-Katastrophe.
Eine kleine Gruppe Demonstranten forderte den Rücktritt von Sauerland nach der Loveparade-Katastrophe. © WAZ FotoPool
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Am Donnerstag äußerte sich auch die stellv. SPD-Vorsitzende, die SPD-Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas, zu dem Angriff. Sie erklärte: „Die Ketchup-Attacke auf Herrn Sauerland ist selbstverständlich völlig inakzeptabel. Friedlicher Protest ist das eine, aber solche aggressiven Attacken sind nicht zu entschuldigen. Das steht völlig außer Frage.“

Sauerland müsse aber auch klar sein: Mehr als 110 Tage nach der Loveparade-Tragödie seien Zorn und Trauer bei vielen Menschen immer noch riesig - „auch bei mir“. Adolf Sauerland könne sich nicht einfach zur Normalität zurückschleichen. Ein Oberbürgermeister müsse alle öffentlichen Termine in seiner Stadt wahrnehmen. Wenn er das nicht kann, müsse er den Weg freimachen für Neuwahlen.