Duisburg. . Seit August 2010 liegt das ehemalige Röchling-Gelände am Ruhrdeich brach, jetzt nimmt es die A2-Autowelt wieder in Betrieb. Das neue “VW-Zentrum Duisburg“ soll auf 22.000 Quadratmetern entstehen. Geschäftsführer Axel Goebel gibt sich optimistisch.

Im vergangenen Jahr gingen die Autohäuser gleich reihenweise pleite: Ende 2010 schlitterte der VW-Händler Blöcher am Sternbuschweg in die Insolvenz, zuvor musste im Mai der VW-Vertragspartner Röchling seine drei Standorte in Duisburg aufgeben.

Für die beiden kleineren Röchling-Niederlassungen im Süden und Norden gab es Nachfolger. In Meidereich hatte die A2-Autowelt den Betrieb und die Mitarbeiter übernommen. Jetzt wird die Firma auch das seit August 2010 brachliegende Gelände am Ruhrdeich reaktivieren. „Wir waren von Anfang an eigentlich der einzige Interessent. Jetzt sind alle Verträge unter Dach und Fach“, sagte Geschäftsführer Axel Goebel gestern der NRZ. Sein Unternehmen hat alle Gebäude auf dem 45 000qm großen Areal gekauft und den Erbpachtvertrag mit Duisport verlängert. Das Gelände als Automobil-Standort zu erhalten, war erklärtes Ziel des Insolvenzverwalters. Der Widerstand eines nachrangigen Gläubigers hatte den Vertragsabschluss allerdings verzögert.

Gebäude werden modernisiert

Ab dem Sommer wird umgebaut, die Werkstatt bleibt erhalten und wird modernisiert, davor entstehen die neuen Verkaufsräume. „Wir investieren drei Millionen Euro“, sagt Goebel. „Es ist das größte und wichtigste Projekt unserer bisherigen Aktivitäten“. Das neue „VW-Zentrum Duisburg“ soll auf rund 22.000 Quadratmetern entstehen, die anderen Gebäudeteile und Hallen, vor allem zur Straße „Auf der Höhe“, sollen modernisiert und dann vermietet werden.

Am 16. Mai erhält Investor Goebel die Schlüssel, den Spatenstich plant er für Anfang Juli. Der Architekt sei schon seit einigen Monaten zugange, die Verträge mit dem Konzern in Wolfsburg unterschrieben. Die Eröffnung ist im ersten Quartal des kommenden Jahres geplant. „Wir starten mit rund 50 Mitarbeitern, mittelfristig rechne ich mit bis zu 100“, sagt Goebel.

Nachfrage sei zurzeit enorm

Der Markt sei derzeit „im laufenden Aufwind“, sagt der Duisburger. Die Absatzzahlen liegen nach seinen Angaben im Großraum Duisburg rund 20 Prozent über denen des Vorjahres. Bei den Neuwagen gebe es bei nahezu allen Modellen lange Lieferzeiten. Und auch beim wichtigsten Standbein des Unternehmens, den sogenannten Werksdienstwagen, die von Mitarbeitern bis zu sechs Monate geleast werden und die VW als „Weltauto“ weiterverkauft, sei die Nachfrage enorm.

Das Autohaus in Meiderich mit 38 Mitarbeitern wird weiterhin separat unter dem Namen „A2 Autowelt“ firmieren. Das Potenzial alleine im Norden sei so groß, sagt Goebel, dass es von einem Händler gar nicht zu bedienen sei.