Duisburg. . Der heute 75-jährige Joachim Schulze erfand in den 90er Jahren das Logo des MSV Duisburg. Anlässlich des DFB-Pokal-Endspiels malte er nun zehn Bilder mit “Zebrastrei-Fan“-Motiven – eine Hommage an seinen Lieblingsklub.
Es prangt auf Schals, Trikots und Tassen. Es ist auf Postern, Kartenspielen und Butterbrotdosen abgedruckt. Und es zählt zu den bekanntesten seiner Art in Fußball-Deutschland: das Logo des MSV Duisburg. Dieses setzt sich aus dem kreisrunden Vereinsemblem aus früheren Zeiten sowie einem stilisierten Zebra zusammen. Entworfen hat es Mitte der 90er Jahre Joachim Schulze. Die WAZ traf sich mit dem Erfinder dieses wichtigen Stückes Vereins-Geschichte.
Der 75-jährige, in Homberg lebende Werbegrafiker ist inzwischen längst im beruflichen Ruhestand, doch nach wie vor widmet er sich mit Herzblut seinen Leidenschaften Malen und Zeichnen. Rechtzeitig zum DFB-Pokal-Finale 2011 hat seine kreative Ader wieder heftigst pulsiert. Herausgekommen sind mit Wachs-Tuschetechnik gefertigte Bilder, die zehn verschiedene MSV-Motive zeigen – alle unter dem Motto: „Im Zebrastrei-Fan-Rausch“.
Werbeleiter bei Baumarktkette
Nein, ein großer Fußballfan sei er früher eigentlich nie gewesen. Das gibt der gebürtige Weseler ganz offen zu. Stattdessen sei schon als Kind sein künstlerisches Talent zu Tage getreten: „In der Schule hatte ich immer ‘ne eins im Zeichnen“, sagt Schulze. Und diese Fähigkeiten hätten später auch einen großen Einfluss bei der Wahl seines Lehrberufes ausgeübt. Als Schauwerbegestalter, Plakatmaler und Gebrauchsgrafiker konnte Schulze das tun, was er liebte: seine Kreativität ausleben.
Anfang der 70er Jahre wurde er dann Werbeleiter bei Götzen – jener Baumarktkette, die zwischen 1995 und 1998 als Hauptsponsor des MSV fungierte und deren Namenszug die Zebra-Trikots zierte. „Da ist aus einer beruflichen Beziehung eine innige Verbindung und Zuneigung zum Verein geworden.“
Das DFB-Pokal-Finale 1998 zwischen „seinen“ Duisburgern und dem FC Bayern konnte er dennoch nicht live miterleben. „Ich weiß noch, dass wir an diesem Tag irgendwo im Osten mit dem Götzen-Werbeteam eine neue Filiale eröffnen mussten. Die Arbeit ging nun einmal vor.“
Sechs Wochen Arbeit
Seit Jahren besucht er mit Sohn Andreas nun aber jedes Heimspiel. Auch beim 2:1-Erfolg im Pokal-Halbfinale über Energie Cottbus saßen Vater und Sohn auf der Tribüne. „Die Bude war voll, es war eine solch tolle, emotionale Stimmung wie lange nicht mehr – und dann haben wir auch noch gewonnen“, gerät der Fan ins Schwärmen.
Apropos Fan: Bei seinen neuen „Zebrastrei-Fan“-Bildern hat sich Schulze bei der Motivauswahl von den Zebras und von Berlin als Austragungsort des Endspiels inspirieren lassen. Sechs Wochen hat es gedauert, bis alles fertig war. Ein Bild zeigt ein Konterfei von Bernard Dietz, ein anderes das vor dem Brandenburger Tor galoppierende Zebra. Die Originale sind mit Wachsstiften und schwarzer Tusche in DIN-A-3-Format entstanden. Diese hütet Schulze in seiner Sammlung wie einen Schatz. Für alle Fans sind Digitaldrucke auf Hartschaumplatten (50 x 70 cm) erhältlich – und zwar im MSV-Fanshop in der Arena.
Vom 10. bis 30. Mai gibt es zudem beim Herrenausstatter Holt auf der Kuhstraße in der Innenstadt eine Ausstellung, bei der den Fans alle zehn Originale gezeigt werden.