Duisburg. . Ob der MSV das Olympiastadion nach dem DFB-Pokal-Finale als Sieger verlässt oder nicht: Gefeiert werden soll auf jeden Fall. Durch die Loveparade sensibilisiert, sucht man in Duisburg nach einem Ort. Und: Die Stadt kann einen Empfang nicht bezahlen.

Wer sportlich Bedeutendes leistet, darf sich nach getaner Arbeit feiern lassen. Das gilt auch für die Profikicker des MSV Duisburg. Die stehen am 21. Mai im DFB-Pokal-Finale. Unabhängig vom Ausgang des Spiels hätten die „Zebras“ eine Riesensause verdient.

Doch wo lässt sich in dieser Stadt, die nach der Loveparade-Katastrophe im Vorjahr nun in punkto Ausrichtung von Großveranstaltungen hoch sensibilisiert ist, ein solches Fan-Fest überhaupt ansiedeln? Sind die möglichen Veranstaltungsorte genehmigungsfähig? Wer soll das alles bezahlen? Fragen, die knapp viereinhalb Wochen vor dem Revierderby gegen Schalke 04 in Berlin der dringenden Klärung bedürfen.

Stadt darf Feier nicht finanzieren

„Wir prüfen derzeit in enger Absprache mit dem Verein die Möglichkeiten. Wir gehen aber davon aus, dass etwas stattfinden wird“, erklärte die Stadtsprecherin Anja Huntgeburth am Montag auf WAZ-Anfrage. Da die hoch verschuldete Kommune für freiwillige Ausgaben wie eine solche Feierlichkeit laut Huntgeburth keinen Euro in die Hand nehmen dürfe, falle die Stadt als Gastgeber eines gewünschten Empfangs definitiv aus.

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Von Thomas Richter

Auch MSV-Präsident Dieter Steffen bestätigte, dass derzeit Gespräche laufen. „Wir sind es der Mannschaft, aber auch unseren tollen Fans schuldig, dass dieser besondere Erfolg gewürdigt wird“, so Steffen. Egal, ob die „Zebras“ den Pott nun holen oder nicht. Nur über die genauen Modalitäten müsse noch verhandelt und entschieden werden. „Wir werden aber eine Lösung finden“, kündigte der Präsident an.

Sponsoren signalisieren Interesse

Der Verein sieht sich aus personellen Kapazitätsgründen jedoch nicht in der Lage, die Organisation eines solchen Events zu stemmen. Laut Pressesprecher Martin Haltermann hält sich der gesamte Stab am Final-Samstag in Berlin auf. Es müsse geklärt werden, wer federführend als Veranstalter fungiert.

Wie die WAZ erfuhr, sollen bereits mehrere Sponsoren ihr Interesse signalisiert haben, einen solchen Empfang zu finanzieren. Dieser wird laut Stadt aber definitiv nicht auf dem Burgplatz vor dem Rathaus stattfinden können. Genau dort hatte der MSV zuletzt groß gefeiert – wie nach der geglückten Rückkehr in die Bundesliga im Jahr 2007. Vom Balkon des Rathauses aus hatten die Spieler damals Tausenden Fans zu ihren Füßen zugejubelt. Das Risiko eines solchen Massenauflaufes an dieser beengten Örtlichkeit will nun aber offensichtlich niemand mehr riskieren.