Duisburg. . Wie genau das antiisraelische Flugblatt auf der Linken-Homepage gelandet ist, weiß in der Partei niemand. Wie leicht es für Hacker ist, die Inhalte der Internetseite zu manipulieren, erklärt der IT-Experte Edgar Scholl aus Duisburg.

Nach dem Auftauchen des antisemitischen Flugblatts auf der Internetseite der Duisburger Linken bleibt die Frage offen, wie es dort hingekommen ist. Wie leicht es für Hacker gewesen wäre, die Homepage zu ändern, erklärt der Duisburger IT-Experte Edgar Scholl, der seit 2003 mit seinem Projekt Datengold über Datensicherheit aufklärt und Unternehmen in Sachen IT-Sicherheit schult.

„Eine Internetseite zu knacken ist heute kein Problem mehr“

„Eine Internetseite zu knacken ist heute kein Problem mehr“ so Scholl. „Dafür muss man nicht einmal Informatik studiert haben.“ Dazu braucht es eigentlich nur eine Suchmaschine wie Google. Schon die ersten Treffer bieten Hackeranleitungen, die einfacher nicht sein könnten – auf Wunsch sogar mit Video. Hinzu kommt, dass die meisten Seiten verraten, mit welcher Software sie gebaut wurden. Dann braucht es nur noch ein paar Klicks und das passende Programm für den Angriff steht zur Verfügung. Jede Software habe interne Fehler, sogenannte Bugs, erklärt der Fachmann für Internetsicherheit weiter. „Solche Lücken sind leicht auszunutzen.“ Dann muss man nur noch das Passwort knacken, aber auch dabei hilft die Suchmaschine.

Der einfachste und schnellste Schutz vor diesen Angriffen ist, die eigenen Programme immer auf dem neuesten Stand zu halten. Doch Scholl weiß: „Gerade an Updates wird gerne gespart.“ Und auch bei Passwörtern wird häufig geschlampt. Manche Nutzer ändern noch nicht einmal das voreingestellte Passwort oder nehmen einfache Worte, die sich ohne Problem entschlüsseln lassen. „Wenn ich meine Tür nicht abschließe,dann muss ich mich auch nicht wundern, wenn die Wohnung ausgeräumt wird“, scherzt der Experte. (mawo/we)