Duisburg. .
Die „Ausladung“ von Oberbürgermeister Adolf Sauerland zum traditionellen Arbeitnehmerempfang der Stadt durch die IG Metall sorgt nun auch für Zwist innerhalb der Gewerkschaft, die in und um Duisburg mehr als 40 000 Mitglieder zählt.
In einem offenen Brief haben sich die IG-Metaller der CDU-nahen CDA-Betriebsgruppe Thyssen-Krupp Steel von besagtem offenen Brief ihrer Gewerkschaft zum Empfang am Vorabend des 1. Mai distanziert.
Nicht die Meinung aller IG-Metall-Mitglieder
„Es mutet schon eigentümlich an, dass der Eingeladene den Einlader mit der Begründung, es sei seine Veranstaltung, ausladen will. Das könnte man noch als Stilfrage abtun“, so Günter Back, Sprecher der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft beim Stahlkonzern und zuglich Geschäftsführer des mächtigen Betriebsrates im Werk Hamborn/ Beeckerwerth. Weiter heißt es in der CDA-Erklärung: „Die Feststellung, dass die IG Metall einen demokratisch gewählten Oberbürgermeister nicht mehr anerkennen kann, spiegelt auf gar keinen Fall die Meinung aller in der IG Metall Organisierten wieder. Demokratie kann nur funktionieren, wenn die Wahlergebnisse unter Demokraten auch anerkannt werden.“
„Was meine Gewerkschaft dazu gebracht hat, dies alles noch in die Nähe des Nationalsozialismus zu stellen, ist mir rätselhaft und der eigentliche Skandal“, so Günter Back weiter: „Dies kann man nur als Entgleisung bezeichnen.“ Es werde „wieder mal versucht, auf dem Rücken der Einheitsgewerkschaft Parteipolitik zu machen“.
"Negative Erfahrungen mit Herrn Sauerland"
IG-Metall-Chef Jürgen Dzudzek weist die Vorwürfe zurück: „Die IG Metall macht keine Parteipolitik.“ Auch gebe es in seinem Schreiben keinen Nazi-Vergleich bezüglich des Oberbürgermeisters: „Gesagt haben wir, dass wir Adolf Sauerland für die von uns vertretenen Arbeitnehmer nicht als Repräsentanten der Stadt Duisburg anerkennen!“
Dabei gehe es nicht nur um die Loveparade-Folgen. Dzudzek: „Es geht uns in erster Linie um persönliche sehr negative Erfahrungen mit Herrn Sauerland gegenüber Arbeitnehmern!“
Auch sei der von der CDA kritisierte Brief „das Ergebnis eines mehrwöchigen Abstimmungsprozesses innerhalb der IG Metall und mit den übrigen Gewerkschaften im DGB. Er wurde vom regionalen Vorstand der IG Metall in der vorliegenden Form und Fassung beschlossen.“