Duisburg. .

Die Eltern in Duisburg sind beunruhigt, seit bekannt ist, dass der Sexualstraftäter Ricardo K. in ihrer Stadt lebt. Die Polizei versucht zu beruhigen, sichert Bewachung rund um die Uhr zu. Aber der Fall gerät immer mehr zur Hexenjagd.

Es ist ein Spagat für die Polizei in Duisburg. In ihrer Stadt wohnt ein ehemaliger Sexualstraftäter, der laut Gesetz ein freier Mann ist. Entlassen aus jahrelanger Sicherheitsverwahrung.

Für die Eltern in Duisburg bleibt Ricardo K. allerdings der Sexualstraftäter. In Sorge um ihre Kinder wenden sich die Familien Hilfe suchend an die Polizei. Die hat die Observierung des Mannes rund um die Uhr veranlasst, konnte allerdings nicht verhindern, dass der 48-Jährige kürzlich neben eine Schule in Ruhrort gezogen ist.

Dort ist Ricardo K. in dieser Woche ausgezogen. Denn den Eltern in der Nachbarschaft ist irgendwann aufgefallen, dass Zivilpolizisten das Haus observieren. Nach der Berichterstattung über die Freilassung des ehemaligen Sexualstraftäters und seinen Umzug nach Duisburg war schnell klar, wer der neue Nachbar ist. Verunsichert und in Sorge um ihre Kinder protestierten die Eltern gegen den ehemaligen Sexualstraftäter in ihrer Nachbarschaft.

Denn der Mann war bereits nach seiner Entlassung aus der JVA Werl im Winter vergangenen Jahres neben eine Schule gezogen. Schnell wurden Vorwürfe laut, er habe ein zehnjähriges Mädchen angegriffen. Bewiesen werden konnten diese Anschuldigungen nie. Allerdings saß er daraufhin wegen anderer Delikte mehrere Wochen in Untersuchungshaft.

„Ricardo K. ist ein freier Mann“

Der Polizei sind die Hände gebunden. „Ricardo K. ist ein freier Mann“, betont Polizeisprecher Ramon van der Maat. Seit Tagen melden sich verunsicherte Eltern bei den Beamten in Duisburg. „Wir observieren ihn zum Schutz der Bevölkerung rund um die Uhr“, betont van der Maat.

Ricardo K. hat bereits kapituliert und seine Wohnung neben der Schule verlassen. Für die Duisburger Polizei ist der Fall damit allerdings längst nicht vom Tisch. „Irgendwo muss er schließlich wohnen“, sagt der Sprecher. In Duisburg ist es schließlich kaum möglich, nicht in der Nähe einer Schule, eines Spielplatzes, Kindergartens oder Schulweg zu leben. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis wieder Eltern die observierenden Zivilbeamten vor einem Wohnhaus auffallen.