Duisburg. . „Die Bereitschaft, sich körperlich statt kommunikativ auseinanderzusetzen, nimmt eindeutig zu“, so Polizeidirektor Rainer Blaudzun. Das wachsende Agressionspotenzial in der Gesellschaft zeigt sich auch in der Kriminalitätsstatistik 2010 für Duisburg.
Die Kriminalitätsstatistik 2010 zeigt, dass das Aggressionspotenzial in der Gesellschaft gewachsen ist.
Erst zuschlagen, dann reden. Vielleicht, oft auch nicht. Diese Art, Konflikte lösen zu wollen, ist auf dem Vormarsch. „Die Bereitschaft, sich körperlich statt kommunikativ auseinanderzusetzen, nimmt eindeutig zu.“ Diese Aussage von Polizeidirektor Rainer Blaudzun schlägt sich in der Kriminalitätsstatistik 2010 für Duisburg nieder. Und auch immer mehr Polizeibeamte bekommen sie am eigenen Leib zu spüren.
Während bei den sogenannten Rohheitsdelikten die Zahl der Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung gesunken sind (2009: 1411 Fälle, 2010: 1284), stieg die Zahl der vorsätzlichen, leichten Körperverletzungen etwa in der gleichen Größenordnung an (2009: 2597, 2010: 2730). Zugenommen haben auch die vorsätzlichen, leichten Körperverletzungen in der Öffentlichkeit. Waren es 2009 noch 622, kletterte die Zahl 2010 auf 693.
Banale Situationen sind häufig der Auslöser
Davon betroffen waren in 234 Fällen Polizeibeamte (2009: 208). Diese Gewalt gegen Polizisten gehe vorwiegend von einer Tätergruppe aus, sagt Blaudzun: „Jung, männlich, alkoholisiert und häufig nicht deutsch.“ Es gebe immer häufiger banale Situationen, wie etwa Streitigkeiten um einen Parkplatz, wo die herbeigerufenen Polizisten sich unerwartet mit Gewalt konfrontiert sähen. „Unsere Leute kommen, um Streit zu schlichten, und kaum sind sie am Ort, verbinden sich die streitenden Parteien und schlagen ohne Vorwarnung zu“, ergänzt Polizeipräsidentin Elke Bartels. „Das Aggressionspotenzial in der Gesellschaft wird immer größer.“