Duisburg. . Der Vertrag, der die Städtepartnerschaft zwischen Duisburg und der amerikanischen Stadt Fort Lauderdale besiegelt, wurde am Freitagnachmittag unterschrieben. In Duisburg sorgt die Reise der “VIP-Delegation“ währenddessen weiter für Diskussionen.

Zum offiziellen Programm der Duisburger Delegation in der amerikanischen Partnerstadt Fort Lauderdale war im Rathaus nichts zu erfahren: Die Pressestelle und auch der persönliche Pressereferent von OB Sauerland zeigen sich bedeckt.

Soviel allerdings war über das Internet zu erfahren: Im vornehmen Hilton Fort Lauderdale Beach Resort in Florida, direkt am strahlend blauen Atlantik gelegen, wurde am Freitagnachmittag bei der „Offical Twinning Celebration“ mit der „VIP-Delegation“ aus Deutschland offiziell der Partnerschaftsvertrag unterzeichnet - mit Drinks und Hors D’oeuvres. Als Ehrengast angekündigt: „The Honorable Adolf Sauerland, Mayor of Duisburg“ (Der ehrenwerte Adolf Sauerland, Bürgermeister von Duisburg).

Reise sorgt weiter für Diskussion

Während die Duisburger Delegation in Fort Lauderdale bei 27 Grad und blauem Himmel Kontakte knüpfte, sorgt die Reise daheim im nass-kalten und grauen Duisburg weiter für Diskussion. Gestern meldete sich die CDU zu Wort. So bezeichnete Rainer Enzweiler, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion, die kurzfristige Empfehlung der Bezirksregierung, die Kosten der schon länger bekannten städtischen Delegationsreise nach Fort Lauderdale nicht aus der Stadtkasse zu begleichen, als halbherzig und nicht sachgerecht: „Entweder mache ich meine Bedenken gegen diese Städtepartnerschaft als Bezirksregierung weit im Vorfeld geltend, bevor Flüge und Hotels gebucht sind, oder aber ich stelle meine Bedenken zum jetzigen Zeitpunkt zurück und akzeptiere, dass die Stadt im Rahmen der entsprechenden Haushaltsposition diese Reise durchführt. So aber werden nur unnötige Kosten produziert, da die Stadt jetzt mit Sicherheit auf den Flugkosten der kurzfristigen SPD-Reiseverweigerer hängen bleibt. Mit einem solchen Vorgehen ist weder den beiden Daheimgebliebenen noch der Stadtkasse geholfen.“

„Persönlichkeitsspaltung“

Auch die Begründung der beiden in der Stadt zurückgebliebenen SPD-Ratsherrn Frank Börner und Heiko Blumental stößt bei Enzweiler auf Kritik. „Ich kann doch nicht allen Ernstes im letzten Jahr eine Finanzierung der Städtepartnerschaft durch Sponsoren fordern und heute ein Sponsoring mit Hinweis auf die Gefährdung meiner politischen Unabhängigkeit ablehnen. Das grenzt ja schon fast an Persönlichkeitsspaltung“, so der Marxloher Ratsherr. Auf jeden Fall sei dieses Verhalten aber an Inkonsequenz kaum zu überbieten, erst verlange die SPD bewusst etwas, um genau dieses wenig später entschieden abzulehnen. „Vielleicht sollten die Herren sich demnächst besser vorher überlegen, was sie denn wollen und nicht durch ihr widersprüchliches Verhalten unnötige Kosten erzeugen. Denn für die Übernahme von mutwillig produzierten Reisestornokosten lässt sich sicherlich wohl kaum ein Sponsor finden.“