Duisburg. .
„Tendenziell preiswerter“ könnte es für Familien mit Kindern werden, aber unterm Strich wollen die Wirtschaftsbetriebe für die Müllabfuhr nicht mehr Gebühren einnehmen als bisher. Das versicherte gestern Thomas Patermann, Chef der städtischen Entsorger, bei der Ankündigung einer neuen Gebührenstruktur. Es soll ab Januar 2012 eine in Grund- und Leistungsgebühr aufgeschlüsselte Abrechnung für die Müllabfuhr geben. Die Grundgebühr – maximal 25 Prozent der Gesamtrechnung soll sie umfassen – deckt alle Kosten ab, die unabhängig von der tatsächlichen Müllmenge beim Entsorger anfallen. Beispielsweise für die Recyclinghöfe oder die nach wie vor kostenfreie Sperrmüllabfuhr, für die Müllfahrzeuge und -behälter.
Leistungsgebühr nach Müllmenge
In der Leistungsgebühr soll sich dagegen niederschlagen, wie viel Liter Müll pro Haushalt anfallen, wie häufig die Tonne geleert wird und ob dies in Voll- oder Teilservice geschieht.
Anfang April werden alle Hauseigentümer mit einem Erhebungsbogen und näheren Erläuterungen angeschrieben. Damit wollen die Wirtschaftsbetriebe ermitteln, wie viele Haushalte und Gewerbebetriebe es in der Stadt gibt. Ausgegangen wird von rund 230.000 Haushalten und 80.000 Hauseigentümern.
Auf dieser Datenbasis wird dann die künftige Gebühr berechnet. Wer seinen Bogen nicht zurückschickt, wird geschätzt.
Weniger Einwohner, mehr Single-Haushalte
Hintergrund der Gebührenänderung ist die demografische Entwicklung mit einem erwarteten Bevölkerungsrückgang von neun Prozent bis 2030 und einer steigenden Zahl von Single-Haushalten. Bliebe man bei der bisherigen Gebührenpraxis, so Patermann, würde man wahrscheinlich regelmäßig Erhöhungen vornehmen müssen, weil bestimmte Fixkosten von immer weniger Gebührenzahlern zu tragen wären.
Neu wird ab Neujahr 2012 auch die 40-Liter-Tonne sein, um noch mehr zu Abfallvermeidung und -trennung zu motivieren. Bisher war die 60-Liter-Tonne die kleinste Behältereinheit.