Duisburg. .
Die Duisburger Wirtschaftsbetriebe (WBD) wollen trotz Kostensteigerungen im nächsten Jahr nur in einigen Teilbereichen an der Gebührenschraube drehen. WBD-Vorstand Thomas Patermann erläuterte am Mittwoch die Hintergründe.
„Im Bereich der Abwasserwirtschaft konnten wir die Kostensteigerungen unserer eigenen Kläranlagen und die von Emschergenossenschaft und Lineg noch einmal kompensieren“, sagte Thomas Patermann. Trotzdem werde man im nächsten Jahr 31 Millionen Euro investieren, davon allein 25 Mio in das Kanalnetz. „Die heftigen Niederschläge machen es nötig, dass der Durchmesser der Rohre vergrößert wird.“
Anders sieht es bei den Abfallgebühren aus. „Hier konnten wir die Gebühren seit 2007 konstant halten. Das ist nun nicht mehr möglich. Zum 1. Januar werden die Abfallgebühren im Durchschnitt um 7,9 % steigen.“ Allein sechs Prozentpunkte seien auf die Kostensteigerung bei der Müllverbrennungsanlage Oberhausen zurückzuführen.
Allerdings gibt es eine Ausnahme: Die 60-Liter-Tonne wird bei wöchentlicher Leerung um 16 Euro billiger, bei 14-tägiger Leerung 3 Euro. Nach Angaben von Thomas Patermann liegt dies an einer Neuberechnung des Sockelbetrags bei der Gebührenberechnung. „Durch Hinweise in einem Gerichtsverfahren um ein andere Tonnen-Leerung, haben wird vorsorglich den Sockelbetrag neu berechnet. Es wird auch zu Rückzahlungen für die vergangenen Jahre kommen“, erklärte der WBD-Vorstand. Etwa 2500 Kunden können sich über eine Erstattung freuen.
Alle anderen Tonnen werden teurer. Ein Beispiel: die 240-Liter-Tonne in einem Mehrfamilienhaus mit acht Personen kostet künftig 7,63 Euro mehr pro Person und Jahr. Ein Mehrfamilienhaus mit sechs Personen, einer 660-Liter-Tonne bei völligem Verzicht auf Abfalltrennung - „auch das gibt es“, sagt Thomas Patermann - würden die Gebühren um 17,67 pro Person und Jahr steigen.
Während die Gebühren für Bio-Tonne, Abfallsäcke und Straßenreinigung unverändert bleiben, wirken sich die harten Winter der letzten beiden Jahre jetzt aus: Je nachdem in welcher Winterdienst-Klasse die Straße, an der man wohnt, eingeteilt ist, wird es Steigerungen zwischen 16 Cent und 1 Euro pro Monat geben.
Die Kostensteigerung für den Winterdienst in den letzten Jahren ist enorm: Im Winter 2006/2007gab es neun Tage mit Schneeregen oder Schnee und es wurden 540 Tonnen Streusalz benötigt. Kosten: knapp 700 000 Euro. Im letzten Winter gab es 44 Tage. Es wurden knapp 5000 Tonnen Streusalz eingesetzt. Kosten: rund 2,5 Millionen Euro.
Rasenschnitt sollen Gartenbesitzer künftig ebenso wie Strauchschnitt kostenlos bei den Recyclinghöfen abgeben können. Das Gebührenpaket der Wirtschaftsbetriebe muss aber noch vom Aufsichtsrat und von der Politik abgesegnet werden. Die Beratungen beginnen am Dienstag.