Duisburg. . Die Unternehmerverbands-Gruppe präsentiert die Zukunftseinschätzungen ihrer 800 Mitgliedsunternehmen: Jeder fünfte Betrieb will mehr Arbeitskräfte einstellen, jeder zehnte Betrieb mehr junge Menschen ausbilden. Nur der Fachkräfte-Mangel macht Sorgen.

Jeder fünfte Betrieb will mehr Arbeitskräfte einstellen, jeder zehnte Betrieb mehr junge Menschen ausbilden – diese Zahlen präsentierte am Donnerstag die Unternehmerverbands-Gruppe. Den überwiegend positiven Zukunftseinschätzungen der 800 Mitgliedsunternehmen (davon rund 150 in Duisburg) stehen allerdings ernste Sorgen gegenüber. Es fehlt in immer stärkerem Maße an Fachkräften. „Ein brennendes Thema“, so Heinz Lison, der Sprecher der regionalen Wirtschaft.

Die Unternehmen, gerade auch der Mittelstand, müssten verstärkt ausbilden und weiterbilden, auch ältere Mitarbeiter, appellierte Lison gestern. Und die Betriebe seien gut beraten, wenn sie familienfreundlicher würden: „Da liegen noch erhebliche Ressourcen brach.“

Betriebskindergarten bei Siemens sei beispielhaft

Mit dem Bau eines eigenen Betriebskindergartens hat Siemens in Hochfeld ein Beispiel gegeben, der Unternehmerverband will zum Nachahmen animieren. „Das kommt extrem gut an“, schilderte Siemens-Standortleiter Dr. Lutz Wolkert seine Kindergarten-Erfahrungen. Fachkräfte würden durch das Angebot ans Unternehmen gebunden, Frauen kehrten nach der Kinderphase früher wieder in den Betrieb zurück, weil der integrierte Kindergarten höhere Flexibilität ermögliche.

Ein „Bündnis für Familienfreundlichkeit“ der Duisburger Wirtschaft regte Wolfgang Schmitz an, Geschäftsführer des Unternehmerverbandes. Dabei gehe es um die Vereinbarkeit von Arbeit und Kindererziehung, aber auch von Pflege älterer Angehöriger. Peter Kuhnert, Geschäftsführer des Mittelständers Brabender Messtechnik, berichtete von guten Erfahrungen mit flexiblen Arbeitszeiten für Eltern.

Frauen sollen nicht vor einer Ausbildung in einem Metallberuf zurückschrecken

In Sachen Ausbildung ermuntern die Unternehmer junge Menschen, offener für ihnen unbekannte Berufe zu werden. So bevorzugten junge Frauen immer noch eine Ausbildung zur Arzthelferin oder Friseuse, während deutlich bessere Zukunftsaussichten mit einer heutzutage durchaus auch für Frauen geeigneten Ausbildung in einem Metallberuf verbunden seien.