Duisburg. .

Der Sponsor des Küppersmühlen-Museums Ulrich Ströher sichert sich offensichtlich ab für eine Zeit nach Adolf Sauerland. Er fordert ein Bekenntnis „aller maßgeblichen Duisburger Fraktionsvorsitzenden“ für den Erweiterungsbau des Museums .

Küppersmühlen-Sponsor Ulrich Ströher sichert sich offensichtlich ab für eine Zeit nach Adolf Sauerland. Er fordert ein positives Bekenntnis „aller maßgeblichen Duisburger Fraktionsvorsitzenden“ für den Erweiterungsbau des Museums am Innenhafen. Vor Mitgliedern des Gebag-Aufsichtsrates hat der Sammler moderner Kunst bereits zu Monatsbeginn ausgeführt, dass sich die politische Situation in Duisburg nach der Loveparade-Katastrophe grundlegend geändert habe. Bis dahin habe der Oberbürgermeister mit seinem „überparteilichen Einfluss“ für die Fortführung des kühnen Aufbaus auf das alte Speichergebäude gestanden. Das sieht Ströher jetzt offenbar anders. Er müsse die Gewissheit haben, dass das Objekt weiter von der Politik unterstützt wird, heißt es im Protokoll der Sitzung.

Der Vorstand der städtischen Tochter Gebag, die zudem mit steigenden Kosten für die Erweiterung des Museums zu kämpfen hat, wurde jetzt beauftragt, von den Spitzen der Fraktionen im Rat der Stadt, zumindest von SPD und CDU, ein positives Votum für den quaderförmigen Kunst-Aufbau nach den Plänen der Architekten Herzog und de Meuron einzuholen.

„Die Gebag ist nicht gefährdet“

Daran gebunden ist die Auszahlung von 5,28 Mio Euro für den Museumsbau, über dessen Gesamtkosten unterschiedliche Angaben kursieren. Von 48 Mio Euro ist in Presseberichten die Rede, Gebag-Chef Dietmar Cremer geht von „knapp über 40 Mio“ aus. Genaue Angaben seien aber nicht möglich, weil die tatsächlichen Kosten auch von Unwägbarkeiten des spektakulären Kubus abhängig seien. Weitere 4 Mio will Ströher kurzfristig und ohne Bedingungen bereit stellen, hieß es in dem Gebag-Gremium.

Dort wurde auch eine Sondersitzung des Aufsichtsrates der städtischen Immobiliengesellschaft anberaumt, der zur finanziellen Absicherung der nächsten Ströher-Zahlung den Verkauf des 15-prozentigen Gebag-Anteils an der Wohnbau Dinslaken beschließen sollte. Das aber hat er laut Cremer nicht getan.

Eine Gefährdung der Gebag insgesamt durch das Küppersmühlen-Projekt hält Cremer jedenfalls für ausgeschlossen: „Dazu kann es nicht kommen – ganz sicher nicht. Die Gebag ist nicht gefährdet“, sagte er gestern gegenüber der WAZ.

Kein Zusammenhang zwischen Mieterhöhungen und Kostensteigerung für das Museum

Ein klares „Ja“ zur weiteren Unterstützung der Küppersmühlen-Erweiterung kam gestern aus Essen vom zweiten Sponsor Evonik, der einen Baukostenzuschuss von 10 Mio Euro zugesagt hat. „Wir stehen unverändert zu unserer Sponsoring-Zusage. Es ist ein großartiges Projekt“, erklärte Konzern-Sprecherin Barbara Müller.

Dass es einen Zusammenhang mit den Museums-Kostensteigerungen und zeitgleich Gebag-Mietern ins Haus flatternden Mieterhöhungen gebe, bestreitet Cremer: „Das machen wir generell, wenn es möglich ist.“ Anlass sei der im Dezember veröffentlichte Mietspiegel. Betroffen seien frei finanzierte Wohnungen.