Duisburg. .

„Showdown in Duisburg“ überschrieb das Internet-Magazin „moebelnews“ das Ringen der Möbelriesen um einen Standort in Duisburg. Drei große Möbelhäuser wollen sich hier ansiedeln. Wir fassen die wichtigsten Fakten zusammen.

Wer ringt mit wem?

Die Möbelkette Höffner möchte sich am Hauptbahnhof ansiedeln, Ostermann liebäugelt mit einem Standort neben Ikea in Meiderich, und dem Vernehmen nach ist auch das bisher nur in Westfalen engagierte Einrichtungshaus Zurbrüggen auf der Suche.

Wer entscheidet, wer sich in Duisburg ansiedeln darf?

Letztendlich der Rat. Aber auch die Bürger haben ein Wörtchen mitzureden. Für das Höffner-Areal gibt es bereits einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan, da bereits im letzten Jahr ein anderes Möbelunternehmen mit diesem Standort plante. Für Ostermann könnte der Rat am 6. Dezember einen solchen Beschluss fassen. Im Planverfahren gibt es eine Offenlegung, bei der Bürger Einwendungen vorbringen können. Auch Organisationen wie der Einzelhandelsverband oder die IHK werden gefragt, ebenso können Nachbarstädte sich zu Wort melden, denen letztlich Kaufkraftabflüsse drohen.

Bedeutet ein Aufstellungsbeschluss, dass gebaut werden darf?

Nein. Es ist der Beginn einer Planung. Ob die umgesetzt wird, entscheidet der Rat.

Wie viel Möbelhäuser dieser Größenordnung verträgt Duisburg?

Das muss im Planungsverfahren geprüft werden. Es wird sowohl ein Einzelhandelsgutachten geben als auch eines zur Verkehrsbelastung.

Höffner-Chef Kurt Krieger will für sein Möbelhaus auf eigene Kosten einen Autobahnanschluss zu schaffen. Geht das?

Ja. Aber die Stadt muss möglichst noch in diesem Jahr die Notwendigkeit begründen und zeigen, wie es technisch möglich wäre. Denn im Bereich Innenstadt liegen die Ausfahrten ziemlich nahe beieinander. Die letzte Entscheidung liegt beim Bundesverkehrsministerium in Berlin.

Ist der Rat frei in seiner Entscheidung?

Im Prinzip ja. Aber es wird sicherlich eine Rolle spielen, dass Höffner-Chef Kurt Krieger das Gelände der „Duisburger Freiheit“ größtenteils gekauft hat. Im nördlichen Teil sollen Büros entstehen – und damit ähnlich wie am Innenhafen Arbeitsplätze in beträchtlicher Zahl. Krieger gilt als umsetzungsfreudig und als erfahrener Projektentwickler, der den jahrelangen Stillstand südlich vom Hauptbahnhof – und damit auf einem Filetgrundstück in Innenstadtnähe – beenden könnte. Ihn zu verprellen, wäre also mit einem gewissen Risiko für die Stadtentwicklung verbunden.