Duisburg. .

Die Duisburger Hallenbäder wollen sparen. Deshalb wurde die Wassertemperatur von 28 auf 26 Grad abgesenkt. Außerdem wurden die Eintrittspreise erhöht. Viele Badegäste sind verärgert.

Viele Badegäste sind verärgert über die höheren Eintrittspreise und die abgesenkte Wassertemperatur in den Duisburger Hallenbädern.

Nicht nur in der kalten Jahreszeit gelten Hallenbäder als sozialer Treffpunkt an dem Menschen aller Altersgruppen zusammenkommen, um gemeinsam Sport zu treiben und zu entspannen. Nach dem Eindruck von Badegast Hans Walter Swedziak, der regelmäßig schwimmen geht, besuchen aber immer weniger Menschen die Duisburger Hallenbäder.

Absenkung der Wassertemperatur auf 26 Grad

Ein möglicher Grund: Im Rahmen des Haushaltssicherungskonzepts hat Duisburg- Sport Sparmaßnahmen ergriffen, die alle städtischen Hallenbäder betreffen. Diese beinhalten eine „zumutbare Absenkung der Wassertemperatur in den städtischen Bädern um 2 Grad auf 26 Grad“ und „eine durchschnittliche Erhöhung der Eintrittsentgelte um 20 Prozent“.

Im Vergleich dazu haben die Hallenbäder in Mülheim (Hallenbad Süd, Bad in Heißen) und das Hallenbad Oberhausen im Schwimmerbecken eine Temperatur von 28 Grad und im Nichtschwimmerbecken sogar 30 Grad.

„Da wird den Schwächsten der Schwachen das Letzte genommen“

Swedziak findet dies sozial ungerecht. Die gesenkte Wassertemperatur sei gerade für ältere Leute und Familien mit kleinen Kindern nicht zumutbar. So gebe es viele Senioren, die durch Schwimmen oder Wassergymnastik etwas für ihre Gesundheit tun wollen, von dem kalten Wasser aber abgeschreckt werden und zu Hause blieben. Um dem zu entgehen fahre er extra nach Mülheim oder Oberhausen. Senioren, die selbst nicht mehr so mobil seien, hätten diese Ausweichmöglichkeit nicht. „Da wird den Schwächsten der Schwachen das Letzte genommen“, kritisiert ­Swedziak.

Mit seiner Meinung ist­ der Hobby-Schwimmer nicht alleine. Auch Erwin Ponek, der zweimal die Woche das Hallenbad Neudorf aufsucht, findet die dortige Wassertemperatur von 26 Grad „gewöhnungsbedürftig“. Im ersten Moment sei es besonders kalt, erst wenn man sich viel bewege sei die Temperatur annehmbar. „Vor allem ältere Menschen finden die Temperatur nicht angenehm“, so der 61-Jährige.

Ähnlicher Ansicht ist auch Bruno Kiaoka (47). Das Wasser sei so kalt, dass man die ganze Zeit in Bewegung bleiben müsse. Früher hätte man auch längere Schwimmpausen im Becken machen können, ohne zu frieren. Ihn halte dies zwar nicht vom Schwimmen ab, aber gerade Senioren - vor allem Frauen - reagieren nach seiner Einschätzung empfindlicher auf die gesunkene Wassertemperatur. „Die Frauen zittern schon, bevor sie ins Wasser gehen“, so der 47-Jährige. In seinem Bekanntenkreis sei er der einzige, der bei diesen Temperaturen noch ins Hallenbad wolle.

„Unmöglich!“

Hans Peters (80) ist zwar selbst ein regelmäßiger Badegast, findet aber die Reduzierung der Wassertemperatur, gerade für Senioren „unmöglich“. Seine Frau Lieselotte (79) nehme am Wassergymnastikkurs teil. Vor der Senkung der Temperatur hätte ihr Kurs aus 20 bis 25 Teilnehmern bestanden - heute sei sie fast alleine, so der 80-Jährige. Seiner persönlichen Meinung nach müsste das Wasser mindestens wieder zwei Grad mehr haben.

Die Stadt hingegen verspricht sich durch das Herunterschrauben der Wassertemperatur Einsparungen bei den Energiekosten in Höhe von etwa 100 000 Euro. Durch die Anhebung der Eintrittspreise sollen für das Jahr 2010 Mehreinnahmen in Höhe von 100 000 Euro und ab 2011 sogar Mehreinnahmen in Höhe von 120 000 Euro herausspringen.

Hallenbad in Rheinhausen

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