Rheinhausen. .
Jetzt soll alles ganz schnell gehen: Die Stadttochter Duisburg-Sport hat in ihrem Wirtschaftsplan für das kommende Jahr stolze 300 000 Euro für den Abriss des alten Hallenbads an der Schwarzenberger Straße vorgesehen.
Das Bad ist seit dem Sommer geschlossen, als Ersatz dient das neue Hallenbad am Toeppersee. „Selbstverständlich will die Verwaltung das Gelände so schnell wie möglich zur Refinanzierung vermarkten“, sagte Bezirksamts-Chef Rainer Sanner den überraschten Bezirksvertretern am Donnerstag. Es gebe bereits einen Investor, der eine Absichtserklärung unterschrieben habe, das Gelände zu entwickeln. Die Verhandlungen seien allerdings noch in einem „sehr frühen Stadium“.
Die Frage ist, was auf dem großzügigen Gelände entstehen. Nach Informationen der Redaktion geht das Interesse in Richtung eines Discounters, zusätzlich soll auch ein Ärztehaus im Gespräch sein. Die beabsichtigte Nutzung ist wenig überraschend. Zum einen stehen die großen Discounter-Ketten bei frei werdenden Filet-Grundstücken generell als Erste auf der Matte. Zum anderen sieht auch das neue wie umstrittene Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt an diesem Standort ausdrücklich Nahversorger und Lebensmittelmärkte vor. Denn der anliegende Glückauf-Platz gehört ebenso wie die Rheinhausen-Halle und das Rathaus zum „zentralen Versorgungsbereich“ des Nebenzentrums Rheinhausen. Es könnte aber auch ganz anders kommen.
Denn der Kindergarten an der Eisenstraße hat gravierende Platzprobleme. Die Lösung lässt sich nicht auf die lange Bank schieben: Er ist einer der am stärksten nachgefragten Kindergärten in Rheinhausen und braucht dringend neue Räume für seine Gruppen und die U3-Betreuung. Der Plan, auf dem Gelände des alten Krupp-Badehauses an der Atroper Straße anzubauen, sind gescheitert. Das Badehaus steht zwar seit Jahren leer, aber auch unter Denkmalschutz und darf nicht abgerissen werden. Eine Alternative in der Umgebung ist bislang nicht in Sicht. Und das weitläufige Hallenbad-Grundstück an der Schwarzenberger Straße ist das einzige in der Nähe, das vollständig im städtischen Besitz ist. Klar ist damit aber: Das alte Bad wird wohl bereits im kommenden Jahr verschwunden sein.