Duisburg. .
Nachdem die Stadt den Trägern der Seniorentreffs und Begegnungsstätten zu Ende 2010 die Verträge gekündigt hat, wird nun Kritik laut. Die Wohlfahrtsverbände haben einen Brief an den Sozialdezernenten geschrieben.
Große Aufregung gibt es jetzt um die Duisburger Seniorentreffs und Begegnungsstätten. Die Wohlfahrtsverbände haben zum 31. Dezember 2010 von der Stadt die Kündigung der Leistungsverträge erhalten. Betroffen sind insgesamt über 50 Einrichtungen der Träger Diakonie, Caritas, Awo, DRK und Paritätischer Wohlfahrtsverband in gesamten Stadtgebiet. Die Verbände fürchten nun, Treffpunkte schließen und Mitarbeiter entlassen zu müssen.
Sie haben sofort einen Brief an den Sozialdezernenten Reinhold Spaniel geschrieben und „dringend“ gebeten, gemeinsam bis Ende Juni „mindestens eine Zwischenlösung für den Fortbestand ab Januar 2011“ abzustimmen. Hintergrund der Kündigung, die nun für Irritationen sorgt, ist laut Auskunft von Sozialamtsleiter Reinhard Luderer „das Gesamtpaket zum Haushaltssicherungskonzept“, eingereicht nach dem Ratsbeschluss vom März, über das die Bezirksregierung in Düsseldorf aber bisher noch nicht entschieden hat. Einer von vielen Bestandteilen sind auch die Senioreneinrichtungen, um deren Zukunft nun gebangt wird. Und natürlich geht es um Sparmaßnahmen in eben diesem Bereich.
Luderer: „Weil wir von der Bezirksregierung aber bisher noch keine Entscheidung über die Vorschläge aus Duisburg haben, mussten wir aufgrund einer gültigen Halbjahrsfrist die Kündigung aussprechen.“ Was die SPD kritisiert. Und was die Wohlfahrtsverbände bezweifeln. Deren Sprecher Andreas Fateh: „Die Verträge laufen seit 2007, hätten sich automatisch verlängert. Aus unserer Sicht wäre eine Kündigung durchaus nicht zwingend erforderlich gewesen.“
Zumal sich Stadtverwaltung und Verbände bereits über Einsparungen geeinigt hatten. Luderer: „Über 41 000 Euro weniger Zuschuss für 2010 herrschte Einvernehmen. Ab 2011 sollten dann noch zusätzlich zu dieser Summe zehn Prozent des Gesamtzuschusses (etwa 1 Mio Euro) eingespart werden.“ Der Rat hatte allerdings mit Stimmen der SPD, der Linken und der Grünen auf diese Zusatzprozente verzichten wollen.