Duisburg. .
Seit sechs Jahrzehnten befindet sich an der Steinschen Gasse eine Brachlandschaft. Jetzt soll das Gelände in bester City-Lage umgestaltet werden: Investor Euro Areal plant ab Frühjahr den Bau eines Gesundheitszentrums für rund 35 Mio Euro.
Steinsche Gasse, beste City-Lage, aber Brache seit sechs Jahrzehnten – das soll sich ändern: Investor Euro Areal will für rund 35 Mio Euro ein Gesundheitszentrum bauen. Rund 12 000 Quadratmeter Mietfläche sehen die Planungen vor, dazu 150 Einstellplätze in einer Tiefgarage. Ein zweiter Bauabschnitt mit Wohnungen könnte folgen.
Doch zunächst geht’s um Medizin: Rund 20 Arztpraxen unterschiedlicher Disziplinen sollen Platz finden, dazu eine Einrichtung der Tages- und Kurzzeitpflege, eine Apotheke, ein Sanitätshaus und auch Gastronomie mit Blick auf die Marienkirche. Kalkulierte Bauzeit: 18 Monate, Baubeginn im Frühjahr.
Viele Praxisflächen sind bereits reserviert
Zu 60 Prozent sei das Gesundheitszentrum bereits vermietet, erklärte Euro Areal-Geschäftsführer Walter R. Schneider gestern. Bei den Mietern handele es sich um Ärzte mit „hochkarätiger Reputation“. Ziel sei es, kranke Menschen vorm „Patienten-Tourismus“ zu bewahren, vor oft wochen- der gar monatelanger Rennerei von Arzt zu Arzt.
Die vorgestellten Pläne für das Gelände zwischen Steinscher Gasse, Müllersgasse und Beekstraße sehen eine bis zu sechsgeschossige Bebauung vor. Die bisherige Stichstraße über den Parkplatz wird überbaut, ein Fußweg sorgt für Verbindung zwischen Sonnenwall und Altstadt. Der spätere Wohntrakt mit Mehrgenerationen-, betreuten und barrierenfreien Wohnungen soll entlang der Beekstraße entstehen.
Untersuchung der Stadtgeschichte
Doch zunächst haben die Stadtarchäologen das Sagen auf dem Baugelände. Etwa ein Meter Erdreich wird als erste Baumaßnahme zur Seite geschoben, um die Experten für die Vergangenheit an die Arbeit zu bringen.
Mit Überraschungen rechnet Stadtarchäologe Dr. Volker Herrmann allerdings nicht. Anfang der 90er Jahre sei auf dem Gelände bereits umfassend gegraben worden, jetzt müsse nur noch ein Teil untersucht werden. Ein bereits eingetragenes Bodendenkmal bleibe trotz Neubaus erhalten für mögliche Recherchen in der Zukunft.
Teile der ältesten Duisburger Befestigungsanlagen könnten gefunden werden, meint Herrmann. Immerhin befinde man sich im „Randbereich der Altstadt“, auf dem Gelände der „äußeren Vorburg“ der mittelalterlichen Kaiserpfalz aus dem 9. und 10. Jahrhundert.