Duisburg. .
Das Gesundheitszentrum an der Steinschen Gasse ist ein Jahr im Verzug. Der Projektleiter beteuert: „Die Stadt und wir wollen es!“
Auf dem Behelfsparkplatz an der Ecke Steinsche Gasse/ Klosterstraße staubt es, wenn’s trocken ist. Bei Starkregen verwandelt sich die Fläche dafür in eine Seenlandschaft. Das sollte eigentlich Vergangenheit sein.
Im Sommer 2009 stellte eine Investorengruppe um das Dinslakener Sanitätshaus Lang ihre Planungen vor, an dieser Stelle ein Gesundheitszentrum zu errichten. Ende 2009 sollten schon die Bagger rollen. Geschehen ist seitdem nichts. Jedenfalls vor den Kulissen. Auf NRZ-Anfrage räumte Hermann Lang ein, mit dem Zeitplan sei man wohl „etwas zu optimistisch“ gewesen. Nun soll es aber bald losgehen. Mit einem Jahr Verzögerung.
In den nächsten Wochen soll die Grundstücksübertragung beurkundet werden, betonte Michael Köster, bei Lang zuständig fürs Neubauprojekt. „Es sieht mehr als sehr gut aus. Dieses Jahr wird es definitiv was. Wir haben mit den ersten Mietern die Verträge durchgesprochen.“ Köster geht davon aus, dass der Bauantrag schnell genehmigt wird. Schließlich habe auch die Stadt ein hohes Interesse habe, dass das Grundstück bebaut wird. Im ersten Halbjahr 2012 soll das Gesundheitszentrum dann in Betrieb gehen. Dass historische Funde im Boden das Projekt verzögern könnten, damit rechnet Köster nicht: „Über 70 Prozent des Geländes sind untersucht.“ Ohne Befund.
Trotz der Verzögerung um rund ein Jahr ist laut Köster kein Interessent abgesprungen. 19 Ärzte und Therapeuten aus dem Stadtgebiet sollen ihren Umzug ins 22 Millionen Euro teure und rund 13 000 qm messende Gesundheitszentrum samt Tiefgarage bereits klargemacht haben.
Die künftigen Mieter sollen sich, trotz höherer Miete, besser stehen als bisher. Denn in dem modernen Bau sollen die Nebenkosten, die „zweite Miete“, deutlich geringer sein. Und, man will punktgenau auf die Mieter eingehen bei Praxisgrößen zwischen 150 und 1000 Quadratmetern. Da seien mannigfaltige Synergien möglich, so Köster. Etwa durch gemeinsame EDV, Telefonsysteme oder zentrale Sanitäranlagen. Aber auch durch gemeinsame Anmeldungsschalter bei kleineren Praxen. Köster: „Das sind Kleinigkeiten, aber es läppert sich.“
Wieso es zu der deutlichen Verzögerung beim Bau kam, dazu wollten sich weder Köster noch Ralf Oehmke, Chef der Innenstadtentwicklungsgesellschaft, äußern. „Wir haben Verschwiegenheit vereinbart“, kam es gleichlautend von beiden Seiten -- auch vom Weseler Unternehmer Max Trapp, der im Sommer 2009 als Langs Projekt-Partner aufgetreten war.