Duisburg. .

Nach Roland Busche (Linke), Mitglied im Kuratorium Stiftung Wilhelm Lehmbruck, kritisiert nun der Landtagsabgeordnete Rainer Bischoff (SPD) den Auftritt Thilo Sarrazins im Lehmbruck-Museum öffentlich. Er greift auch Museumsdirektor Stecker an.

Die Ausstellung „Here & there“ im Duisburger Lehmbruck-Museum, die das Thema Migration und Integration aus der Sicht des Fotografen Horst Wackerbarth beleuchtet, ist wie berichtet Anlass für das Museum, Thilo Sarrazin zu einer Lesung aus seinem Buch „Deutschland schafft sich ab“ auf die Rote Couch einzuladen. Er kommt am Montag, 29. November, um 19.30 Uhr.

Bischoff: „Thesen erinnern an Rassenlehre“

Auf diese Einladung reagiert der Duisburger SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Bischoff mit „größtem Unverständnis“, wie er in einer Pressemitteilung erklärt: „Ich habe absolut kein Verständnis dafür, dass diese Lesung aus diesem Buch an einem Ort stattfindet, der zu Ehren eines von den Nazis verfolgten Künstlers gebaut wurde. Es ist mir völlig unverständlich und auch nicht akzeptabel, dass man gerade Herrn Sarazzin an diesem Ort Raum und Platz gibt für seine unsäglichen Thesen, die stark an die Rassenlehre der unseligen deutschen Geschichte erinnern.“

Dass der Direktor des Lehmbruck Museums, Raimund Stecker, appelliert, Sarrazin nicht zu kriminalisieren, findet Bischoff „nicht nachvollziehbar“. Die Einladung des umstrittenen Autors sei nach Auffassung des Sozialdemokraten nicht vereinbar mit der Aufgabe eines Direktors im Lehmbruck-Museum: Diese bestehen darin, „das Andenken Lehmbrucks in allen Facetten, wozu auch die Verfolgung durch die Nazis als entartete Kunst gehört, zu erhalten.“