Duisburg. .

Mitglieder der Gedenkinitiative „Never Forget“ haben den in Duisburg aufgestellten Kubus, der an die Opfer der Loveparade-Katastrophe erinnern soll, mit Papiertischdecken verhüllt. Sie sehen den Inhalt als „Müll“ – und fordern ein würdiges Gedenken.

Mit Papiertischdecken kleben Kornelia Hendrix und ihre Mitstreiter von „Never Forget“ die Glasseite des Containers zu, der an die Opfer der Loveparade erinnern soll. Der Inhalt, ein Sammelsurium aus Kunstblumen, Kuscheltieren und Grablichtern, wirke inzwischen wie ein Müllhaufen „und das ist respektlos“, erklärt Kunstfotografin Sabine Schlossmacher aus Duisburg den Hintergrund der Verhüllungsaktion. Dass auch die Fotos der Verstorbenen mit verhüllt werden, nimmt sie in Kauf: „Das wird doch eh gleich wieder abgerissen, wir wollen ja nur aufmerksam machen.“ Bei der letzten Verhüllungsaktion am Sonntag hatte das der Bürgerkreis Gedenken binnen weniger Stunden erledigt.

Die Künstlerin hat eine Skizze angefertigt, wie man in dem Container Ordnung schaffen könnte: mit Regalen, die in Form einer Treppe angeordnet sind. Wenn die künstlerische Intention sein sollte, das Chaos am Tag der Loveparade zu zeigen, dann sei das daneben gegangen, „denn das normale Volk versteht das nicht“, glaubt Schlossmacher.

Sie beteiligt sich an der Ausschreibung für die Gedenk-Steele, hat parallel auch im Internet ein Projekt laufen: „A book of life“ soll Beschreibungen versammeln, wie Menschen den Tag des 24.7. verbracht haben, was sie machten, als sie von der Katastrophe erfuhren (http://gegendasvergessen.blogspot.com).