Äußerlich blieb alles im würdevollen Rahmen, als OB Adolf Sauerland im Rathaus elf verdiente Duisburger für ihr besonderes soziales Engagement ehrte. Doch dass SPD-Ratsherr Dieter Lieske der Ehrung aus Protest gegen den Oberbürgermeister fern geblieben war, machte im Mercatorzimmer rasch die Runde .
Seine Absage begründete Lieske so: „Auf Grund des aus meiner Sicht unwürdigen und für die Stadt nachhaltig schädlichen Verhaltens von Herrn Sauerland im Umgang mit der verheerenden Katastrophe bei der Duisburger Loveparade sehe ich mich außerstande, künftig mit ihm gemeinsam die Stadt bei öffentlichen Anlässen zu repräsentieren.“
Ausgerechnet Dieter Lieske, denn als Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales und Jury-Mitglied hatte der SPD-Mann die geehrten drei Frauen und acht Männer mit ausgesucht.
Äußerlich gelassen
Sauerland selbst zeigte sich bei der Zeremonie äußerlich gelassen: „Sie sind Bürger, die für soziales, ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet werden. Auch wenn es manchmal den Anschein hat, dass Hilfsbereitschaft und Gemeinschaftsinn in einer leistungsorientierten Gesellschaft keine Zukunft hat, wissen wir: Die Gesellschaft funktioniert nur durch dieses Engagement. Unsere Gesellschaft lebt von diesem Einsatz, der das soziale Kapital dieser Gesellschaft ist. Ehrenamtliches Engagement ist ein Mehrwert an Menschlichkeit, an Nächstenliebe und Solidarität.“
Johannes Bartetzky betreut seit fünfzig Jahren Senioren, Arme und Kranke in der Vinzenzkonferenz der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Franziskus Beeck und sammelt für sie Spenden. Heinz Bozencki aus Rheinhausen besucht seit mehr als zehn Jahren ältere Mitbürger im Lene-Reklat-Seniorenzentrum der AWo, unterhält sich mit ihnen, macht Besorgungen. Auch der Meidericher Frank Holthausen betreut seit 1996 Senioren in Wohnheimen, erledigt Behördengänge, begleitet sie zum Arzt.
„Pro Kids“
Horst Jahny aus Meiderich leistet seit Beginn der 90er Jahre Arbeit für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. Er ist Mitbegründer des Straßenkinder-Kontaktcafes „Pro Kids“ der Diakonie Duisburg an der Börsenstraße in Stadtmitte.
Der Friemersheimer Günther Kolodziej entwickelt, baut und repariert seit 25 Jahren Seifenkisten für Kinder und Jugendliche. Hubert Lang organisiert seit 1980 mit seinem Kleingartenverein ein Hallenfußballturnier zugunsten der Christy-Brown-Förderschule für geistig und körperlich behinderte Kinder und Jugendliche.
Der Bergheimer Karl Maliska, Rheinhauser Architekt im Ruhestand engagiert sich in der evangelischen Altenhilfe Bergheim, hat seine Berufserfahrungen u.a. in den Bau des Bodelschwingh-Hauses eingebracht.
Johannes Rasche arbeitet seit 30 Jahren in der Suchtberatung im Wichernheim der evangelischen Kirchengemeinde Neumühl. Die Rheinbergerin Maria von Skibba-Tros engagiert seit über zehn Jahren bei der Duisburger Tafel und im Tierschutz.
Die Beeckerin Elisabeth Zander organisiert seit langem für Verwandte und Nachbarn das tägliche Leben. Und Margret Neuhaus betreut seit 25 Jahren die Bewohner des Altenheims Sankt Josef in Neumühl.
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