Düsseldorf. .

Die Großstädte im Ruhrgebiet erhöhen die Abwassergebühren. Doch auch bei den Kosten für Müll stellt der NRW-Steuerzahlerbund gewaltige Unterschiede zwischen den Kommunen fest.

Die Städte und Gemeinden in NRW kassieren von ihren Bürgern Müll- und Abwassergebühren. Doch wie viel, darüber entscheidet der Wohnort. Dabei sind die Unterschiede zwischen den Kommunen riesig, wie die jährliche Untersuchung des nordrhein-westfälischen Bundes der Steuerzahler (BdST) zeigt. „Jede Gemeinde soll prüfen, wie sie die Gebühren für die Bürger senken kann“, forderte Georg Lampen, Vorsitzender des BdST, bei der Vorstellung des aktuellen landesweiten Gebührenvergleichs.

Abwassergebühren

Im landesweiten Durchschnitt stiegen die Gebühren 2010 um 2,4 Prozent auf 669 Euro: „NRW gehört damit beim Abwasser zu den teuersten Ländern“, so Harald Schledorn, der die Daten erhob.

Die Großstädte des Ruhrgebiets erhöhten ihre Abwassergebühren dabei stärker als der Durchschnitt: In Essen und Duisburg stiegen die Kosten um je 6,7 Prozent, Oberhausen schlug 8,3 Prozent auf. Dass es auch anders geht, zeigt die Kleinstadt Hattingen, wo die Kosten um 3,1 Prozent sanken. Mülheim erhöhte mit 0,9 Prozent nur moderat. Während Dortmund (+6,4 Prozent) und Recklinghausen (+5 Prozent) bei den Gebühren anzogen, erhöhte Herne gleich um 9,1 Prozent, bleibt aber trotzdem mit 411,30 Euro die preisgünstigeste Großstadt.

Zum Vergleich: In Essen zahlt ein Vier-Personen-Haushalt, der im Jahr 200 Kubikmeter Frischwasser verbraucht, 618,80 Euro und damit gut 150 Euro mehr als in Gelsenkirchen (455,20 Euro). Auch in Duisburg und Mülheim (je 538 Euro), Dortmund (525,30 Euro) und Oberhausen (581 Euro) ist Abwasser günstiger.

Wie groß die Unterschiede werden können, zeigt ein Blick aufs Land: Wer zum Beispiel in Schleiden im Kreis Euskirchen wohnt, zahlt mit 1328 Euro fünfmal höhere Abwassergebühren als in Reken (Kreis Borken) mit 246 Euro. Allerdings hängen solche extremen Preisunterschiede oft davon ab, wie dicht eine Gemeinde besiedelt oder wie sie topografisch geprägt ist: Kommunen, die ihre Abwasserkanäle kilometerweit durch wenig bewohntes und hügeliges Gebiet legen müssen, sind bei den Gesamtgebühren meist teurer als die Großstädte des Ruhrgebiets.

Müllgebühren

Die Abfallgebühren für private Haushalte setzen sich maßgeblich aus den Kosten für das Einsammeln und das Verbrennen des Mülls zusammen. Allerdings ist ein Vergleich der Kommunen schwierig, da die Größe der Mülltonne und deren Abholrhythmus sich stark unterscheiden. Auch ist in manchen Städten in der Gebühr bereits eine Biotonne enthalten. Doch selbst wo die Leistungen sich gleichen, unterscheiden sich die Preise: So zahlt ein Haushalt mit wöchentlicher Leerung der 120-Liter Restmülltonne und 14-tägiger Leerung der 120-Liter Biotonne in Essen 332,40 Euro, in Düsseldorf schon 434,88 Euro und in Duisburg sogar 468 Euro. Zum Vergleich: In Bottrop kosten beide Tonnen zusammen nur 251,44 Euro.

Möglichkeiten, um die Müllgebühren zu reduzieren, sieht Georg Lampen vor allem darin, die Restmülltonnen nur regelmäßig alle zwei oder vier Wochen zu leeren. Das schärfe zudem das Umweltbewusstsein der Bürger. Außerdem empfiehlt der Bund der Steuerzahler den Kommunen, ihre Abfallentsorgung zukünftig europaweit auszuschreiben und eine separate Gebühr für Altpapiertonnen zu streichen: „Eine solche Gebühr ist nicht nachvollziehbar“, sagt Lampen. Denn Papier sei ein wertvoller Rohstoff, für den die Kommunen pro Tonne 90 Euro kassierten: „Mit Altpapier lässt sich wieder Geld verdienen“, sagt Lampen und fordert die Kommunen auf, diese Einnahmen über günstigere Gebühren wieder an die Bürger zurückzugeben.

Der Städte- und Gemeindebund NRW reagierte zurückhaltend auf die Daten und Vorschläge: „Jede Kommune wird die Zahlen interessiert lesen, aber jede wird andere Schlüsse daraus ziehen“, sagte Sprecher Martin Lehrer.

>>> Die Übersicht aller Kommunen

>>> Die teuersten und preiswertesten Kommunen in NRW

>>> Die Spitzenreiter in den Landkreisen

Im landesweiten Durchschnitt stiegen die Gebühren 2010 um 2,4 Prozent auf 669 Euro: „NRW gehört damit beim Abwasser zu den teuersten Ländern“, so Harald Schledorn, der die Daten erhob.

Die Großstädte des Ruhrgebiets erhöhten ihre Abwassergebühren dabei stärker als der Durchschnitt: In Essen und Duisburg stiegen die Kosten um je 6,7 Prozent, Oberhausen schlug 8,3 Prozent auf. Dass es auch anders geht, zeigt die Kleinstadt Hattingen, wo die Kosten um 3,1 Prozent sanken. Mülheim erhöhte mit 0,9 Prozent nur moderat. Während Dortmund (+6,4 Prozent) und Recklinghausen (+5 Prozent) bei den Gebühren anzogen, erhöhte Herne gleich um 9,1 Prozent, bleibt aber trotzdem mit 411,30 Euro die preisgünstigeste Großstadt. Zum Vergleich: In Essen zahlt ein Vier-Personen-Haushalt, der im Jahr 200 Kubikmeter Frischwasser verbraucht, 618,80 Euro und damit gut 150 Euro mehr als in Gelsenkirchen (455,20 Euro). Auch in Duisburg und Mülheim (je 538 Euro), Dortmund (525,30 Euro) und Oberhausen (581 Euro) ist Abwasser günstiger.

Wie groß die Unterschiede werden können, zeigt ein Blick aufs Land: Wer zum Beispiel in Schleiden im Kreis Euskirchen wohnt, zahlt mit 1328 Euro fünfmal höhere Abwassergebühren als in Reken (Kreis Borken) mit 246 Euro. Allerdings hängen solche extremen Preisunterschiede oft davon ab, wie dicht eine Gemeinde besiedelt oder wie sie topografisch geprägt ist: Kommunen, die ihre Abwasserkanäle kilometerweit durch wenig bewohntes und hügeliges Gebiet legen müssen, sind bei den Gesamtgebühren meist teurer als die Großstädte des Ruhrgebiets.

Die Abfallgebühren für private Haushalte setzen sich maßgeblich aus den Kosten für das Einsammeln und das Verbrennen des Mülls zusammen. Allerdings ist ein Vergleich der Kommunen schwierig, da die Größe der Mülltonne und deren Abholrhythmus sich stark unterscheiden. Auch ist in manchen Städten in der Gebühr bereits eine Biotonne enthalten. Doch selbst wo die Leistungen sich gleichen, unterscheiden sich die Preise: So zahlt ein Haushalt mit 120-Liter Restmüll- und Biotonne in Essen 332,40 Euro, in Düsseldorf schon 434,88 Euro und in Duisburg sogar 468 Euro. Zum Vergleich: In Bottrop kosten beide Tonnen zusammen nur 251,44 Euro.

Möglichkeiten, um die Müllgebühren zu reduzieren, sieht Georg Lampen vor allem darin, die Restmülltonnen nur regelmäßig alle zwei oder vier Wochen zu leeren. Das schärfe zudem das Umweltbewusstsein der Bürger. Außerdem empfiehlt der Bund der Steuerzahler den Kommunen, ihre Abfallentsorgung zukünftig europaweit auszuschreiben und eine separate Gebühr für Altpapiertonnen zu streichen: „Eine solche Gebühr ist nicht nachvollziehbar“, sagt Lampen. Denn Papier sei ein wertvoller Rohstoff, für den die Kommunen pro Tonne 90 Euro kassierten: „Mit Altpapier lässt sich wieder Geld verdienen“, sagt Lampen und fordert die Kommunen auf, diese Einnahmen über günstigere Gebühren wieder an die Bürger zurückzugeben.

Der Städte- und Gemeindebund NRW reagierte zurückhaltend auf die Daten und Vorschläge: „Jede Kommune wird die Zahlen interessiert lesen, aber jede wird andere Schlüsse daraus ziehen“, sagte Sprecher Martin Lehrer.