Einen Gewinn von 14 Millionen Euro haben die Duisburger Wirtschaftsbetriebe im vergangenen Jahr gemacht. Doch nicht alle städtischen Töchter sind so reich und werfen für die Stadt einen derartigen Gewinn ab. Hier sechs Beispiele:

Duisport-Gruppe

Der Konzern verzeichnet für das Jahr 2009 einen Bilanzgewinn von rund 4,2 Millionen Euro. Doch dieses Geld fließt nur zu einem Teil in die Stadtkasse: Nur 1,5 Millionen Euro aus dem Jahr 2009 sollen ausgeschüttet werden. Da es drei Aktionäre gibt, denen Duisport zu je einem Drittel gehört, bekäme die Stadt 500 000 Euro.

Gebag

Die Duisburger Gemeinnützige Baugesellschaft - kurz Gebag genannt - meldet für ihren Jahresabschluss einen Verlust von 3,7 Millionen. In den beiden Jahren zuvor hatte sie noch einen Gewinn von jeweils rund 1,6 Mio Euro gemacht. Im Wirtschaftsplan für 2010 geht die Gesellschaft davon aus, dass es am Ende wieder ein positives Gesamtergebnis geben wird. Die SPD sorgte sich in diesem Zusammenhang um den weiteren Ausbau der Küppersmühle. Gebag-Chef Dietmar Cremer begründete den Verlust im Haupt- und Finanzausschuss jedoch mit dem geplatzten Verkaufsvorhaben im Wert von 1,4 Millionen Euro im letzten Jahr.


Klinikum Duisburg

In der Bilanz steht das Klinikum gut da: Sie weist für das Jahr 2009 einen Gewinn von etwas mehr als 5 Millionen Euro aus - eine Steigerung um 210 % (3,4 Mio Euro) gegenüber 2008. Allerdings: Es gibt keine Verbindung zum städtischen Haushalt. Hauptursache sind die Erlöse aus den Krankenhausleistungen. Das Klinikum ist nach dem Teilverkauf an Sana weiter in den Münchener Konzern integriert worden.

Gemeinnützige Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB)

Sie konnte im vergangenen Jahr einen Bilanzgewinn von 686 000 Euro verbuchen (davon 371 000 aus dem Vorjahr), eine Steigerung von 85 %. Diese Mittel müssen zeitnah für den gemeinnützigen Gesellschaftszweck verwendet werden, fließen also nicht zurück in den Haushalt. Für die Aufgaben Sozialer Möbel-Service, Arbeitnehmerüberlassung an die Arge und die Spracherwerbsförderung in Kindergärten zahlt die Stadt an die GfB vielmehr 4,8 Millionen Euro.

Duisburg Marketing GmbH

Sie bleibt ein Zuschussgeschäft für die Stadt: knapp 8,6 Mio Euro „Miese“ machte Duisburg Marketing im Jahr 2009. Die Stadt muss diesen Verlust ausgleichen. Für den Wirtschaftsplan 2010 wird ein Verlust von 8,3 Mio erwartet. Der könnte sich durch den Betrieb der Mercatorhalle und den Verkauf des Theaters am Marientor noch erhöhen, das 2009 den Angaben nach das Jahresergebnis auf 26 000 Euro verbessern konnte.

Zoo Duisburg

Auch hier muss die Stadt Geld zuschießen: Rund 2 Millionen Euro Verlust weist die Bilanz aus. Die Stadt überwies etwas mehr als 2 Millionen Euro aufs Zoo-Konto.

SPD und FDP fordern Rücklage für Wirtschaftsbetriebe

Wechselspiele im Rat werden aufgrund der Zusammensetzung des Stadtparlaments und keiner „regierungsfähigen“ Mehrheit weiter zum Tagesgeschäft gehören. Jüngstes Beispiel: SPD und FDP stellen im Zusammenhang mit dem 14-Millionen-Überschuss der Wirtschaftsbetriebe (WBD) im Rat einen gemeinsamen Antrag: 1,65 Mio Euro sollen den Wirtschaftsbetrieben als Rücklage bleiben. Trotz der Abstimmungsniederlage im Haupt- und Finanzausschuss erneuerten Elke Patz (SPD) und Wilhelm Bies (FDP) die Forderung.

Elke Patz: „Bei den Wirtschaftsbetrieben sind rund 1400 Menschen beschäftigt.“ Das Unternehmen brauche deshalb eine solide Grundlage. Das Eigenkapital der Wirtschaftsbetriebe bestehe zum größten Teil aus dem Anlagevermögen.

Wilhelm Bies: „Der Gewinn ist 6,7 Millionen Euro höher ausgefallen als geplant. Die Wirtschaftsbetriebe haben außerordentlich gut gewirtschaftet. Knapp zehn Prozent für eine Rücklage sind eine vertretbare Größe, die bei den WBD verbleiben sollen.“

Die Gewinne , so Elke Patz, stammten übrigens nicht aus dem Gebührenaufkommen.