Duisburg. .

Früher wäre die Übergabe von Rettungswagen durch Sicherheitsdezernent Rabe ein Standard-Termin gewesen. Doch 100 Tage nach der Loveparade-Katastrophe ist die Rückkehr zur Normalität für Duisburgs obersten Wächter über Sicherheit noch schwer.

Solche Einladungen gehören eigentlich zum Tagesgeschäft der Presse: „In seiner Funktion als Dezernent für die Feuerwehr übergibt Beigeordneter Wolfgang Rabe am Mittwoch, 27. Oktober 2010 um 11.15 Uhr an der Hauptfeuerwache an der Wintgensstraße sechs neue Rettungswagen an die Berufsfeuerwehr Duisburg“ (einen Bericht dazu gibt es hier).

Doch nach der Katastrophe während der Loveparade ist er es nicht mehr. Der oberste Wächter über die Sicherheit bei der Stadtverwaltung versucht wieder zur Tagesordnung überzugehen. Der Oberbürgermeister hat es ihm vorgemacht. Doch wenn Wolfgang Rabe heute über Rettungseinsätze und die Notwendigkeit neuer, moderner Einsatzfahrzeuge spricht, erinnert man sich wieder an seine vollmundigen Erklärungen über die Sicherheit bei der Loveparade, an die Katastrophe selbst und an das katastrophale Verhalten während und nach der Pressekonferenz am 25. Juli.

Es ist nicht vorbei

Nein, es nicht vorbei. Nicht solange die Ursache der Katastrophe nicht restlos aufgeklärt ist, nicht solange Rettungssanitäter, Opfer und Angehörige der Todesopfer traumatisiert sind, damals verletzte Besucher weiter leiden. Nicht solange, bis jemand zeigt, dass er die Verantwortung übernimmt.

Man kann auch fast 100 Tage nach der Loveparade-Katastrophe nicht so tun, als sei nichts geschehen. Das Vertrauen in den Sicherheitsdezernenten ist mehr als erschüttert, wenn man das Gefühl hat, man müsste bei den neuen Rettungsfahrzeugen erst einmal nachsehen, ob auch alle Radmuttern richtig angezogen sind.