Mitarbeiter der Duisburger Feuerwehr haben bereits im Vorfeld der Loveparade Zweifel und Bedenken am Sicherheitskonzept geäußert. Einige Feuerwehrleute haben ihren Kindern sogar verboten, die Loveparade zu besuchen.
Im Kreis der Duisburger Feuerwehr hat es nach Informationen der WAZ mehrere Mitarbeiter gegeben, die im Vorfeld der Loveparade intern ihre Zweifel und Bedenken am Sicherheitskonzept geäußert haben. „Diese wurden zwar angehört, geschehen ist aber nichts. Es hieß immer nur: Das große Ganze ist nicht unser Bier. Wir sollten uns auf das konzentrieren, wofür wir zuständig seien“, so ein Feuerwehrmann, der namentlich nicht genannt werden will.
Trotz mehrmaliger Anfrage der Redaktion wollten sich weder Sicherheitsdezernent Wolfgang Rabe als oberster Dienstherr der Feuerwehr noch Feuerwehr-Chef Uwe Zimmermann dazu äußern.
Auch Feuerwehr plante mit maximal 500.000 Besuchern
Der Feuerwehrmann erklärte, dass die „Zuführung“ der Besucher zum Gelände durch den Tunnel an der Karl-Lehr-Straße von mehreren Kollegen scharf kritisiert wurde. Das galt auch für die Planungen, Zu- und Ausgang auf ein und dieselbe Rampe zu legen. Zudem soll es Zweifel an der bislang veröffentlichten Größe des Festivalgeländes gegeben haben. Die von Veranstalter und Verwaltung genannten 23 Hektar seien „nicht realistisch“. Und auch die „Besucherzahl-Lüge“ des Veranstalters, der aus PR-Zwecken im Vorfeld stets von erwarteten 1,3 Mio Gästen gesprochen hatte, sei von der Feuerwehr mitgetragen worden. „Die internen Planungsgrößen lagen zwischen 400 000 und 500 000.“ Aufgrund dieser Werte sei mit Krankenhäusern, Rettungs- und Sanitätsdiensten etc. geplant worden.
Weil aber letztlich alle Bedenken ungehört blieben, so der Feuerwehrmann, hätten mehrere Kollegen den eigenen Kindern verboten, die Loveparade zu besuchen.
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