Duisburg. Der Duisburger Knüllermarkt ist das Weihnachtsdeko-Paradies schlechthin. Hier blitzt es und blinkt es. Einige Trends 2023 überraschen.

Vor dem Knüllermarkt in der Duisburger Altstadt spielt eine Frau „Jingle Bells“ auf ihrer Gitarre. Spätestens nach einigen Schritten in das Deko-Fachgeschäft ist die winterliche Weihnachtswelt dann perfekt. Drinnen hängen in allen Ecken glitzernde Girlanden, leuchtende Lichterketten und beschneite Bäume. Die Weihnachtssaison ist angebrochen und damit auch der Ansturm auf die Weihnachtsdeko und die Trendartikel im Advent 2023.

Weihnachtsdekoration 2023: Das sind die Farben der Saison

„Dieses Jahr gibt es zwei entgegengesetzte Trends“, erklärt Petra Manoah, Chefin des über Duisburgs Stadtgrenzen hinaus bekannten Knüllermarkt: „Auf der einen Seite sind Naturfarben sehr beliebt. Das passt sehr gut mit Schwarz und Gold zusammen.“ Sie zeigt auf einen Einkaufswagen voller cremefarbener Weihnachtsmänner und schwarz-goldener Girlanden. „Auch beliebt sind aber dieses Jahr so ganz bunte ausgefallene Dinge“, ergänzt die Deko-Expertin.

2023 ist alles „etwas bunter und verrückter“

Warum nicht mal einen Frosch an den Weihnachtsbaum hängen?
Warum nicht mal einen Frosch an den Weihnachtsbaum hängen? © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Das Motto „bunt und verrückt“ zieht sich durch die Farben, Formen und Materialien der Weihnachtsdeko. „Das ging lange gar nicht, aber jetzt wollen die Leute es endlich wieder bunt“, versucht die Chefin, den Hype zu erklären. Sie steht neben einer Pyramide aus klassischen Nicht-Weihnachtstieren: bunte Elefanten, Zebras mit Federn oder gemusterte Giraffen. Dieser Trend gewinnt für sie auch klar den Preis der skurrilsten Deko des Jahres: „Wir hatten auch tanzende Flamingos, aber ich glaube, die sind schon ausverkauft.“

Dieses Jahr leuchtet wieder mehr

Außerdem werden dieses Jahr wieder mehr Sterne und Lichterketten verkauft, berichtet Manoah. Im Vorjahr habe „keiner was mit Steckern haben“ wollen. Der Dauerbrenner sei jetzt aber wieder zurückgekehrt. Woran der Einbruch letztes Jahr lag, kann sich die Chefin auch nicht erklären. Wahrscheinlich lag‘s an der Sorge vor der nächsten Stromrechnung?

Das teuerste und billigste Objekt im Knüllermarkt

Mitarbeiterin Gloria fertigt Kränze im „Knüllermarkt“. Die sind beliebt und können auch etwas teurer sein – werden aber alle individuell hergestellt.
Mitarbeiterin Gloria fertigt Kränze im „Knüllermarkt“. Die sind beliebt und können auch etwas teurer sein – werden aber alle individuell hergestellt. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Der Knüllermarkt wirbt mit niedrigen Preisen, das betont auch Chefin Petra Manoah: „Hier ist vieles ja sehr billig. Was jetzt das Billigste ist, kann ich gar nicht sagen. Wahrscheinlich eine einzelne Kugel oder so.“ Beim teuersten Artikel hat sie dagegen eine Vermutung: „Ich glaube, das sind unsere Kränze. Die kosten schonmal bis zu 170 Euro.“ Dafür werden diese aber auch alle in Handarbeit individuell hergestellt.

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Die Wartezeit lässt auf die Beliebtheit schließen: Bestellt man einen Kranz heute, kann man diesen erst in zehn Tagen abholen.

Die Dauerbrenner im Weihnachtsgeschäft

Deko aus der Farbpalette rot, weiß und grün kommt nie aus der Mode.
Deko aus der Farbpalette rot, weiß und grün kommt nie aus der Mode. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

„Manche Dinge gehen einfach nicht weg, die gehören zu Weihnachten“, versichert die Deko-Verkäuferin. Bei den Farben heißt das: Grün, Weiß und Rot. Die gebe es natürlich alle Jahre wieder. Auch immer verkaufen lassen sich Weihnachtskugeln und Girlanden. „Da ändern sich nur mal die Designs und Muster.“ Dafür verschwinden die klassischen Weihnachtspyramiden Jahr für Jahr etwas mehr. Ersatz bieten vermutlich die seit Jahren immer beliebteren Kerzenhäuser.

Krisen wirken sich kaum aufs Geschäft aus

Weihnachten ist für den Knüllermarkt selbstverständlich die Hauptsaison des Jahres. Dafür beschäftigt das Geschäft sogar Extra-Personal: „Ab November haben wir immer viele Aushilfen hier, sonst würden wir das gar nicht alles schaffen.“

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Der Andrang hält auch schon seit Jahren an, der Online-Handel stelle für sie keine große Gefahr dar: „Ich glaube, bei Deko ist das nochmal anders. Die Kunden wollen das wirklich vor sich sehen und anfassen, dafür muss man in den Laden“, erklärt Petra Manoah.

Die Leute kaufen immer noch gleich viel. Das ist ja auch irgendwie schön, dass wenigstens Weihnachten gleich bleibt.“
Petra Manoah, Chefin des Knüllermarktes, beschäftigt ab November zusätzlich zahlreiche Aushilfen

Auch die Krisen der letzten Jahre wirken sich nach ihrer Einschätzung nicht stark auf das Geschäft aus: „Die Leute kaufen immer noch gleich viel. Das ist ja auch irgendwie schön, dass wenigstens Weihnachten gleich bleibt.“

Vorbereitung für 2024: Ende Januar ist die Ware bestellt

Weihnachtsdekofieber: Hier gibt‘s alles, was sich Deko-Fans zum Fest wünschen.
Weihnachtsdekofieber: Hier gibt‘s alles, was sich Deko-Fans zum Fest wünschen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Die ersten Aufbauten beginnen schon im Juli, nur so sei alles zum Saisonstart perfekt in Szene gesetzt. Das heißt aber auch: Die Einkäufe fürs nächste Jahr macht Petra Manoah schon jetzt nebenbei: „Spätestens im Januar sind alle unsere Aufträge raus.“ Dabei müsse man schon heute die Trends von Morgen abschätzen: „Dafür bin ich viel auf Messen unterwegs, und bisher hat es ja immer ganz gut geklappt.“

Weihnachten bei der Deko-Königin

Selbst feiere Petra Manoah jedes Jahr anders, so werde es nie langweilig. Sie orientiere sich dabei auch an den Trends, die sie selbst verkauft: „Ich glaube, dieses Jahr wird es bei mir auch so bunt und außergewöhnlich, da freue ich mich schon.“ Bleibt nur zu hoffen, dass auch ihr Weihnachten nach dem ganzen Verkaufsstress noch besinnlich bleibt.