Duisburg. Die Preise für Glühwein und Bratwurst haben auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt nochmal angezogen. Die große Preisübersicht und was Händler sagen.
Zugegeben, sie spülen den Frust ein bisschen runter, dass der Urlaub zu Ende ist. Aber sie genießen jetzt in erster Linie den leckeren Glühwein in der Bude „Zum Fässchen“ auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt. Auch, wenn es Yvonne Quantius und Lars Kellmann schwerfällt, sich an das deutsche Wetter zu gewöhnen. „30 Grad auf Gran Canaria und jetzt ein paar Grad über Null hier – das ist schon gewöhnungsbedürftig“, sagt der Duisburger, der mit seiner Partnerin einen Tag vorher aus dem Urlaub gekommen ist. Ja, die Preise für das beliebte Getränk seien erhöht worden. „Aber vier Euro ist ok“, finden beide. Genau 0,2 Liter passen in so ein Tässchen.
Nicht alle, aber die meisten Glühweinstände haben die Preise in diesem Jahr um 50 Cent angehoben. Viel Gemecker aber gibt es nicht. „Die Händler haben ja auch höhere Kosten, vor allem, was die Energie betrifft“, sagt Lars Kellmann verständnisvoll. Nele, die Tochter des Duisburgers, die mit ihrer Krefelder Cheerleader-Mannschaft den Deutschen Meistertitel geholt hat, wie sie stolz erzählt, schlürft einen heißen Kakao – ebenfalls für vier Euro. „Schmeckt super“, sagt sie.
Duisburger Weihnachtsmarkt: Standbetreiber spricht über Glühweinpreis
„Den Glühwein-Preis haben wir in diesem Jahr von 3,50 Euro auf 4 Euro erhöht“, bestätigt Norman Söhngen, Inhaber des Fässchens. „Aber mehr ist nicht drin, die Leute haben ja auch nicht mehr Geld in der Tasche“, sagt er und freut sich über den enormen Andrang, den es auf seine gemütliche Hütte gibt. Es ist in diesen Zeiten eine schmale Gratwanderung mit den Preisen.
Auch die Wurst bei Pierre Düprés Pfannenspezialitäten ist etwas teurer geworden. Hausgemachter Grünkohl mit Mettwurst kostet in diesem Jahr 8.50 Euro, die heiße Fleischwurst vom Niederrhein mit Zwiebeln und Brötchen 5 Euro. „Wir sind hier ja immer noch im Ruhrgebiet“, sagt der Chef. „Man kann nicht alle Kosten eins zu eins weitergeben.“
Er verweist auf seine Gabeln und Schüsseln, die er zum überwiegenden Teil aus wiederverwertbarem Material angeschafft hat. „Das Plastikbesteck, das man jetzt spülen kann, kostet unvergleichlich viel mehr als die früheren Wegwerfgabeln und -messer“, sagt er. Aber, man müsse auch seinen Teil zum Umweltschutz beitragen.
Besucher ist über steigende Glühweinpreise verärgert
Bei Gaby Lenz, die Reibekuchen aus frischen Kartoffeln anbietet, haben sich die Preise seit 2022 nicht erhöht. Drei Stück können die Besucher für fünf Euro erstehen und es sich schmecken lassen. Am Glühweinschiff „Freyja II“ haben sich viele Besucher versammelt, um den köstlichen roten oder weißen Trunk zu genießen.
Auch hier bekommt man die Tasse für vier Euro (Vorjahr: 3,50 Euro) plus zwei Euro Pfand. Maria Bruck aus Rheinhausen findet den Preis in Ordnung. „Der Glühwein schmeckt absolut lecker hier“, sagt sie. Das finden auch alle anderen.
Bei zwei Damen zeigt das Getränk auch schon seine heitere Wirkung. Sie sind völlig losgelöst, haben beste Laune, tanzen vor dem Glühweinschiff und laden alle Gäste zum Mittanzen ein. Nur der Rheinhauser Mathias ist ein wenig knötterig drauf. „Der Glühwein hier ist wirklich super lecker, aber mit vier Euro reicht’s jetzt auch. Es kann doch nicht jedes Jahr so weitergehen, dass ständig die Preise erhöht werden.“
So viel kostet der Glühwein in „Bernies Alm“
Bei „Bernies Alm“, die viel Platz bietet, um den Wein ohne Regengüsse von oben zu genießen, knubbeln sich die Gäste. „Nein, wir haben die Preise für das beliebte Getränk in diesem Jahr nicht erhöht und freuen uns über viele Stammkunden“, sagt Susanne Ermers-Illbruck. Für vier Euro schaffe man es, sich von innen zu erwärmen. Auch bei der Glühwein-Höhle kann man das rote oder weiße, heiße Getränk für denselben Preis genießen wie im vergangenen Jahr. „Bei uns ist alles gleich geblieben“, erklärt Jessica Schliesing.
Bis auf wenige Ausnahmen muss man also vier Euro für einen Glühwein berappen. „Mit Schuss“ zahlt man einen Euro mehr, das kostet auch der „Heiße Hugo“. Wer Lumumba bevorzugt oder heißen Kakao mit Rum, ist ebenfalls mit einem Fünfer dabei. In der „Grillhütte“ bezahlt man für eine Brat- oder Mettwurst vier Euro, für die Krakauer muss man einen Euro mehr drauflegen. Das gilt auch, wenn man eine Curry- oder Feuerwurst genießen möchte. Ein Schnitzel schlägt allerdings mit sechs Euro zu Buche.
Wer Flammkuchen Elsässer Art haben möchte, ist mit acht Euro dabei, kommen noch einmal Pfifferlinge obendrauf, muss man neun Euro auf den Tresen legen.
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Die Zuckerschnuten unter den Gästen kommen da deutlich preiswerter weg. Durchweg muss man für Crêpes mit Zucker vier Euro bezahlen, wer unbedingt Schokostreusel genießen will, ist mit 4,50 Euro dabei. Für edles Marzipan als Belag oder Sahnenougat muss man etwas tiefer in die Tasche greifen und bezahlt fünf Euro. Ab fünf Euro aufwärts kann man sich auch an Dampfnudeln – gefüllt oder ungefüllt – erfreuen. Gute Nachricht für passionierte Biertrinker: An vielen Buden gibt es ein Pils (0,3 l) für drei Euro.