Duisburg. Für den Abriss der Kaiserhafen-Brücke und einen Neubau muss der Karl-Lehr-Brückenzug voll gesperrt werden. Wann Ruhrort das Verkehrschaos droht.

Ab dem 25. September kündigen die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) eine vierwöchige Vollsperrung des OB-Karl-Lehr-Brückenzuges zwischen Ruhrort und Kaßlerfeld an. Für weitere Bauarbeiten am Brückenzug sind dreimonatige Teilsperrungen und Umleitungen für Individualverkehr und ÖPNV geplant.

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Radfahrer und Fußgänger können den Brückenzug für die vollen drei Monate ebenso wenig queren wie die Straßenbahn – ein Schienenersatzverkehr wird wahrscheinlich über Meiderich und die Aakerfährbrücke geführt. Autofahrten aus Ruhrort in Richtung Stadtmitte und in den Hafenstadtteil werden während der Arbeiten vor allem in der Hauptverkehrszeit zu einer noch größeren Geduldsprobe.

Wirtschaftsbetriebe: Vollsperrung lässt sich nicht vermeiden

„Wir haben hin und her überlegt, aber es lässt sich leider nicht vermeiden“, erklärte WBD-Geschäftsführer Uwe Linsen vor dem Planungsausschuss des Rates. Der Grund sei der anstehende Abriss der Kaiserhafenbrücke und ihr Neubau als Damm über den bereits zugeschütteten Kaiserhafen, der insgesamt drei Monate erfordert.

Zum Start der Arbeiten gibt es ab dem 25. September eine vierwöchige Vollsperrung des gesamten Brückenzuges. Der Abriss der Kaiserhafenbrücke beginnt, die Fahrleitungen der DVG werden abgebaut. Gleichzeitig werden Rampen errichtet von der Speditionsinsel an die neue Hafenkanalbrücke, die bereits in ihrer vorläufigen Position liegt. Sie wird durch eine Auffüllung des Pontwert mit der neuen Ruhrbrücke verbunden. An deren Ende wird die Fahrbahn des Kaßlerfelder Kreisels angehoben und an den neuen Brückenzug angeschlossen.

Ohne Vollsperrung des Karl-Lehr-Brückenzugs geht es nicht: Bauleiter Arthur Brakowski (r.) und WBD-Geschäftsführer Uwe Linsen (l.), hier auf der Baustelle in Ruhrort, erläuterten die Planung für den Neubau der Kaiserhafenbrücke als Damm.
Ohne Vollsperrung des Karl-Lehr-Brückenzugs geht es nicht: Bauleiter Arthur Brakowski (r.) und WBD-Geschäftsführer Uwe Linsen (l.), hier auf der Baustelle in Ruhrort, erläuterten die Planung für den Neubau der Kaiserhafenbrücke als Damm. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Motorisierter Verkehr: Umleitung über die Speditionsinsel

Über diese Provisorien soll der motorisierte Verkehr dann nach vier Wochen wieder bis zur Kaiserhafenbrücke rollen. In Richtung Innenstadt werden die Fahrzeuge nach der Vinckebrücke über die August-Hirsch- und Alte Ruhrorter Straße über die Speditionsinsel zur Brücke geführt, in Richtung Ruhrort geht’s ab Hafenkanalbrücke auf dem umgekehrten Weg.

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Für Radfahrer und Fußgänger bleibt die Umleitung gesperrt, ihnen bleiben für die vollen drei Monate nur weite Umwege über die Aakerfähr- oder Friedrich-Ebert-Brücke, um gen Süden oder aus Richtung Süden nach Ruhrort zu gelangen. „Die Strecke durch den Hafen ist zu eng und zu gefährlich“, bedauert Uwe Linsen.

WBD-Planung: Brückenzug zu Weihnachten wieder komplett befahrbar

Noch vor Weihnachten, am 23. Dezember, sollen dann auch Straßenanschlüsse und Gleisverbindungen des neuen Kaiserhafendamms ebenso fertig sein wie die Anschlüsse der Straßen, die den Brückenzug queren (Pontwert, Speditionsinsel, Kaiserhafen, Kreisverkehr) so dass die Verbindung wieder komplett nutzbar ist.

Nach dem Jahreswechsel beginnt der Abriss der alten Hafenkanal- und Ruhrbrücke. Anschließend werden neue Widerlager und Pfeiler errichtet, auf denen der neue Brückenzug liegen wird. Der Querverschub der Ruhr- und Hafenkanalbrücke in ihre endgültige Position ist für Ende 2025 geplant.

>>VORMONTAGEPLATZ WIRD WEITER FÜR BAUARBEITEN BENÖTIGT

  • Das Wäldchen, das am Kasslerfelder Kreisel abgeholzt wurde, um Platz zu schaffen für die Vormontage der neuen Brücken, wird wohl erst 2029/30 wieder aufgeforstet.
  • Das teilte Martin Linne auf Nachfrage im Planungsausschuss auf Nachfrage mit. Zwar sei der Platz nun leergeräumt, er werde aber in den nächsten Jahren weiterhin als Lagerfläche für Material und Maschinen benötigt zum Umbau des Kreisverkehrs in eine Kreuzung, so der Planungsdezernent.